Altmarkkreis Salzwedel, 12.10.2017: Das ist ein Novum in der medizinischen Versorgung in der Altmark: Das digitale Patientenportal, das die Altmark-Klinikum gGmbH ab sofort ihren Patienten zur Verfügung stellt. Dort können Patienten per Mausklick spezielle Daten über ihren Krankenhausaufenthalt, Diagnosen und beispielsweise Röntgenbilder einsehen. „Wir sind sehr stolz, dass das Portal jetzt in Betrieb genommen werden konnte. Es ist ein sehr innovatives Projekt und für Patienten – gerade hier im weitläufigen ländlichen Raum – von großem Vorteil“, sagt der Leiter der EDV-Abteilung der Altmark-Klinikum gGmbH, Jörg Wächter. Eine Ansicht, die Geschäftsführer Matthias Lauterbach teilt und seinem Anspruch gerecht wird, in der ländlichen Region der Altmark Dinge auf medizinischem Gebiet voran zu treiben. „Das Patientenportal ist vor allem ein Service für Patienten, der ihnen viel Telefonie und Rennerei ersparen kann.“
Gut zwei Jahre liefen die Vorbereitungen, um die Idee von der digitalen Krankenakte in die Wirklichkeit umzusetzen. Partner dabei war die Innocon-Systems GmbH aus Tangermünde. Deren Geschäftsführer Hagen Woecht erklärt: „Wir beschäftigen uns in unserer Firma mit digitalen Dokumenten, gerade auch schwerpunktmäßig im Krankenhaus. Zum Beispiel haben wir eine Lösung entwickelt, bei der Patienten Aufklärungsdokumente digital unterschreiben.“ Ausgangspunkt dafür sei gewesen, „dass der Gesetzgeber vor zirka drei Jahren mit dem Patientenrechtegesetz bestimmt hat, dass Aufklärungsdokumente frühzeitig zum Patienten kommen sollten. Daraus ist die Idee entstanden, diese Dokumente digital zum Patienten zu bringen.“
Zeitgleich war vom Bundesministerium für Landwirtschaft und Ernährung unter dem Namen „Land(auf)Schwung“ eine Förderung für strukturschwache Regionen aufgelegt worden. „Unsere Region war eine von 13 deutschlandweit, die ins Programm aufgenommen wurde. Wir haben uns mit dem Projekt beworben und es wurde sehr wohlwollend aufgenommen, weil es nicht nur um den Bandbreitenausbau geht, sondern auch Mehrwertdienste fördert.“ Als die Altmark-Klinikum gGmbH sich bereit erklärte, Pilotpartner zu sein, ging es an die Umsetzung des Projektes, der in den geglückten Start Ende September mündete.
Die Nutzung des Portals ist einfach. „Bei der Aufnahme bekommen die Patienten eine Din-A-6-Karte. Auf der einen Seite steht eine Kurzanleitung, wie das Portal funktioniert und auf der anderen Seite vier Schritte, die erklären, wie man in das Portal gelangt. Also: Adresse eingeben, Patientennummer eingeben, TAN anfordern, TAN eingeben, fertig“, beschreibt Hagen Woecht. Sechs Patienten haben gleich am ersten Tag davon gebraucht gemacht. Inzwischen hat sich die Zahl vervielfacht.
Können bis jetzt die Zeitverläufe der Krankenhausaufenthalte, Diagnosen und beispielsweise Röntgenbilder im Patientenportal eingesehen werden, sollen in absehbarer Zeit Erweiterungen folgen, so dass Arztbriefe, Aufklärungsbögen oder Aufnahmebestätigungen abrufbar sind. „Es gibt viele Möglichkeiten, das Portal zu erweitern“, sind Hagen Woecht und Jörg Wächter einer Meinung. Und daran, diesen besonderen digitalen Dienst so patientengerecht wie möglich weiterzuentwickeln, können die Patienten mitwirken. So werden Patienten, die das Portal bereits genutzt haben gebeten, kurze Einschätzungen an das Klinikum zu senden und auch Verbesserungsvorschläge zu unterbreiten. Die E-Mail-Adresse hierfür lautet: info@altmark-klinikum.de. „Die jetzige Projektphase ist ideal, um entsprechende Anpassungen vorzunehmen.“
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Florian Landsmann
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