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22.02.2025 | Gedenken an die Bombardierung des Salzwedeler Bahnhofs

"Gerade weil es die Zeugen dieser Ereignisse und der Gefühle, die mit diesen einhergingen, bald gar nicht mehr gibt, kommt dem Gedenken eine völlig neue Bedeutung zu. Und es muss sich verändern. Das Gedenken muss eine neue Form annehmen. Es ist Aufgabe der jungen Generation, die keine Zeitzeugen mehr kennenlernen durfte, sich mit deren Vermächtnis zu beschäftigen. Wir haben einen großen Nachlass an Berichten der Zeitzeugen. Diese an die junge Generation heranzutragen, das ist Aufgabe der Menschen, die noch mit Zeitzeugen aufgewachsen sind. Und das sind viele von Ihnen, die heute hier anwesend sind. Deshalb mein dringender Appell an Sie: Sprechen Sie mit jungen Menschen. Sagen Sie ihnen, was Sie in Ihrer Jugend gelesen und gehört haben und vor allem, was das mit Ihnen gemacht hat. Wir sind alle fühlende Wesen. Empathie ist eine zutiefst menschliche Eigenschaft. Sie zu entwickeln, fällt jungen Menschen zunehmend schwer – ohne, dass sie etwas dafür können.

Es liegt an uns. Wir sind der Teil der Gesellschaft, der jetzt gefragt ist, den Zusammenhalt unter uns zu stärken, das Vertrauen zueinander aufzubauen und Brücken zu schlagen. Brücken zu Andersdenkenden, zu Anderslebenden, zu Andersfühlenden, zu Andersaussehenden.


[...]

Vergessen wir bitte niemals, was geschehen ist, und auch nicht, wie es dazu gekommen ist. Denn beides hängt untrennbar miteinander zusammen. Und das, liebe Anwesenden, ist mit Blick auf die derzeitigen politischen Entwicklungen in der Welt etwas, woran wir uns permanent erinnern müssen – gegenseitig, mit Respekt voreinander, mit Empathie füreinander und Zusammenhalt miteinander."

>> Hier die vollständige Gedenkrede.