In den Landkreisen Vechta, Oldenburg, Gifhorn und Altmarkkreis Salzwedel Möglichkeiten der Zusammenarbeit bei der Grundwassernutzung erkunden
Wegen der zunehmenden Trockenheit während der Vegetationsperiode steigt in vielen Teilen Deutschlands die Nachfrage nach Grundwasser für die landwirtschaftliche Bewässerung. Gleichzeitig wird der Klimawandel auch für Grundwasserabhängige Ökosysteme - Gewässer oder Feuchtgebiete – zunehmend spürbar oder sogar zur Bedrohung. Schließlich steigen vielerorts besonders während des Sommers die Trinkwasserverbräuche. Bei den unterschiedlichen Akteuren im Handlungsfeld Grundwasser – Behörden, Verbänden, Antragstellern usw. bewirken die Unsicherheiten und das Tempo des Klimawandels oftmals, dass bislang erworbenes Wissen und gewachsene Handlungsmuster an ihre Grenzen stoßen.
Angesichts dieser „Gemengelage“ förderte das Bundesumweltministerium drei Jahre lang das Pilot- und Demonstrationsvorhaben „Netzwerke Wasser 2.0“ in den beiden Beispielregionen Gifhorn-Altmarkkreis Salzwedel und Vechta-Oldenburg. Denn auch wenn von Knappheit betroffene so genannte Grundwasserkörper nicht identisch mit Kreisgrenzen sind, orientieren sich die regionalen Grundwasser-Akteure meistens an eben diesen. Das Projekt wurde von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen und dem Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG, Hannover) initiiert und hatte zwei zentrale Ziele bzw. inhaltliche Schwerpunkte.
Erstens: Während die Trinkwasserbedarfe in den Regionen weitgehend bekannt sind, fehlen Abschätzungen des zukünftigen Wasserbedarfs für Feldberegnung, was die Zuteilung von Beregnungserlaubnissen erschwert. Zur Verbesserung der Planungsgrundlagen der Unteren Wasserbehörden erforschte das LBEG deshalb für die vier Landkreise die potentiellen zukünftigen Beregnungsbedarfe.
Zweitens: Alle Grundwassernutzer einschließlich der Grundwasser abhängigen Biotope in einer Region agieren in demselben Grundwasserkörper. Zugleich ist Wasser auch ein sehr existenzielles und damit emotionales Thema. Wenn beim Grundwasser die Anpassung an den Klimawandel mit möglichst geringen Verlusten gelingen soll, ist es entscheidend, dass die Vertreter der relevanten Verbände, Behörden und Interessensgruppen einer Region miteinander statt gegeneinander arbeiten. Die Landwirtschaftskammer betreute deshalb in den beiden Pilotregionen je einen runden Tisch, die „Netzwerke Wasser“. Mehrfach im Jahr wurden Fachvorträge und –exkursionen für ausgewählte, feste Vertreter der Grundwasserakteure organisiert. Das jeweilige Fachwissen aus den verschiedenen Sektoren wurde ausgetauscht. Denn Verständnis kommt von Verstehen. Daneben, aber genauso wichtig, wurde Raum für zwanglosen Austausch geboten.
Vielfältige Informationen, z.B. die gehaltenen Vorträge, Zusammenfassungen als so genannte „Themenblätter“ und „Landkreis-Steckbriefe“ finden sich auf den Internetseiten des LBEG und der Landwirtschaftskammer unter „Netzwerke Wasser 2.0“. Für die interessierte Öffentlichkeit sind außerdem zum Projektabschluss eine regionale Informationsveranstaltung geplant und zwar von 19-21.00 Uhr am Montag, den 28. März in Brome (Remmlerhof). Anmeldungen sind nicht erforderlich, wären aber sehr hilfreich an elisabeth.schulz@lwk-niedersachsen.de, Tel.0581 8073138.
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