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Tag der Organspende am 7. Juni

Organspende – Richtig. Wichtig. Lebenswichtig.

Altmarkkreis Salzwedel, 06.06.2025: In Deutschland warten derzeit knapp 8.500 Menschen auf ein Spenderorgan. Die meisten von ihnen auf eine Niere (6.638 Personen) gefolgt von der Leber (841 Personen), dem Herzen (699 Personen), der Bauchspeicheldrüse (317 Personen) und der Lunge (286 Personen).          

Jeden ersten Samstag im Juni will der Tag der Organspende deshalb danken, aufklären und einen Fokus auf die Dringlichkeit der Entscheidung für oder gegen eine Spende legen.

Organspendeausweis - „must have“ nicht „nice to have“
Bei der vom Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit (ehemals BZgA) 2024 durchgeführten bundesweiten Repräsentativbefragung gaben 35% der Befragten an, bisher keine Entscheidung für oder gegen eine Organspende getroffen zu haben, 16% haben eine Entscheidung getroffen, diese aber nicht dokumentiert und 4% wussten nicht, ob sie eine Entscheidung getroffen und diese dokumentiert haben. 45% der Befragten gaben hingegen an, ihre getroffene Entscheidung auch schriftlich festgehalten zu haben.

Mit dem Organspendeausweis, der ein offizielles und rechtlich gültiges Dokument darstellt, kann jeder ab 16 Jahren seine Bereitschaft zur Organspende kenntlich machen. Eine ärztliche Untersuchung ist dafür vorab nicht nötig. Bereits mit Vollendung des 14. Lebensjahres kann einer Organspende widersprochen werden. Neben dem Spendeausweis kann die Entscheidung auch in der Patientenverfügung und seit 2024 auch im Organspende-Register (www.organspende-register.de) festgehalten werden.        

Gespendet werden können das Herz, die Lunge, die Nieren, die Leber, die Bauchspeicheldrüse, der Darm sowie verschiedene Gewebearten. Im Organspendeausweis kann nicht nur angegeben werden ob sein Besitzer/ seine Besitzerin Organe und Gewebe spenden möchte, es kann auch ganz individuell angegeben werden welche Organe und Gewebe gespendet werden sollen und welche nicht. Damit wird den Hinterbliebenen eine oft sehr schwere Entscheidung abgenommen, die häufig plötzlich und unerwartet nach einem Unfallereignis eintrifft.

Voraussetzungen einer Organspende:
Ist nach einem schweren Schädel-Hirn-Trauma, einem schweren Schlaganfall, einer Hirnblutung, Vergiftung oder einem länger andauernden Sauerstoffmangel entsprechen der Richtlinien der Bundesärztekammer zweifelsfrei ein irreversibler (nicht rückgängig zumachender) Hirnfunktionsausfall festgestellt worden und liegt eine Einwilligung vor, können die Organe des Verunglückten/ der Verunglückten für eine Spende freigegeben werden.           

Im Jahr 2022 fanden bundesweit 869 Organspenden statt, demgegenüber stehen jedoch auch 743 Personen die vergeblich auf das rettende Spenderorgan warteten und verstarben. Bezogen auf eine Millionen Einwohnerinnen und Einwohner nimmt Deutschland mit 10,3 postmortalen Organspendenden hinter Irland, Kroatien, Österreich und Spanien in Europa den fünften Platz ein. Spanien liegt europaweit mit 46 postmortalen Organspendenden pro eine Millionen Einwohnerinnen und Einwohner unangefochten auf Platz eins.

Die niederländische Stiftung Eurotransplant ist für die Vermittlung der Spenderorgane für die Mitgliedsländer Deutschland, Belgien, die Niederlande, Luxemburg, Kroatien, Österreich, Slowenien und Ungarn zuständig und ermöglicht Patientinnen und Patienten somit eine größere Chance, schnellstmöglich ein passendes Organ zu finden.                

Da mehr Organe gebaucht als gespendet werden, hat die Bundesärztekammer für Deutschland strenge Richtlinien für die Vermittlung von Organen, also der Positionierung auf der Warteliste, erlassen. Die Erfolgsaussichten der Transplantation sowie die Dringlichkeit für das Überleben oder die Verbesserung der Lebensqualität des Patienten/ der Patientin stehen dabei im Vordergrund.   

Neben einer postmortalen Organspende, also nach Feststellung des Hirntods, ist in Deutschland unter strengen Voraussetzungen und Einbeziehung der Lebendspendekommission auch eine Lebendorganspende möglich. Hierbei wird ein Organ oder ein Teil dessen von einem lebenden Menschen auf eine Patientin/ einen Patienten transplantiert. Die Freiwilligkeit der Lebendorganspende ist vorab in einem psychologischen Einzelgespräch sicherzustellen, um u.a. illegalen Organhandel vorzubeugen.   

Infotelefon Organspende
Das Infotelefon Organspende hilft bei allen Fragen rund um die Organ- und Gewebespende und bietet Unterstützung bei der individuellen Entscheidung, immer montags - freitags zwischen 9:00-18:00 Uhr unter: 0800/90 40 400.

>> Hier die Pressemitteilung in PDF.