Weltnichtrauchertag am 31.05. | #AussenNiceInnenToxisch
Altmarkkreis Salzwedel, 31.05.2024: Knapp 12 Millionen Menschen in Deutschland rauchen, was einer Quote von etwa 23 Prozent (Männer 26%, Frauen 20%) entspricht. Etwa die Hälfte davon wird, wenn sie nicht aufhört, an den Folgen des Konsums sterben. Denn 90 Prozent der bösartigen Geschwulste in der Mundhöhle, dem Kehlkopf, der Speiseröhre sowie der Lunge sind auf das Inhalieren von Tabakrauch zurückzuführen. Aber auch Krebserkrankungen der Leber, der Bauchspeicheldrüse, der Nieren, der Harnblase, der Brust, des Gebärmutterhalses sowie bestimmte Formen der Leukämie stehen im Zusammenhang mit dem Konsum von Tabak.
Darüber hinaus verengt das in den Zigaretten enthaltene Nikotin die Blutgefäße und steigert gleichzeitig die Aktivität des Herzens, was den Blutdruck erhöht und langfristig die Entstehung von Arteriosklerose begünstigen kann. Die Schadstoffe sorgen zudem dafür, dass das Blut zähflüssiger wird und die Thromboseneigung steigt. In Folge dessen verdoppelt sich das Risiko eines Hirninfarktes und vervierfacht sich sogar in Bezug auf eine Hirnblutung.
2022 wurden in Deutschland insgesamt 27,1 Milliarden Euro für Tabakwaren ausgegeben. Die Nettoeinnahmen aus der Tabaksteuer betrugen im Jahr zuvor 14,7 Milliarden Euro. Die durch tabakbedingte Krankheiten und Todesfälle entstandenen Kosten werden hingegen auf 97,24 Milliarden Euro pro Jahr geschätzt.
Rauchverhalten bei Kindern und Jugendlichen
Die Raucherquote bei Kindern und Jugendlichen hat in den vergangenen Jahren erfreulicherweise abgenommen. Rauchten 2001 noch 27,5% der 12- bis 17-jährigen, so lag der Anteil 2014 nur noch bei 9,7% und erreichte 2021 den historischen Tiefstand von 6,1%. Auch bei den 18- bis 25-jährigen ist ein Rückgang zu verzeichnen (2011: 44,5%, 2021: 29,8%), auch wenn die Raucherquote hier fast fünfmal so hoch ist wie bei den jüngeren Jugendlichen.
Neue Bedrohung
Rauchen die Eltern, andere Bezugspersonen oder Freunde der Clique wird der Einstieg ins Rauchen gefördert. Förderlich ist auch, wenn Zigaretten Zusatzstoffe enthalten, die dieser einen besseren Geschmack verleihen und das anfängliche Kratzen dämpfen.
Mit ihrer großen Auswahl an verschiedenen Geschmacksstoffen, wie Erdbeere, Blaubeer-Zuckerwatte oder Kaugummi, attraktiven Designs und für wenig Geld zu erwerben, scheint die E-Zigarette deshalb wie gemacht, um junge Menschen zum Rauchen zu animieren. In Anbetracht dessen überrascht es nicht, dass die E-Zigarette zum beliebtesten Nikotinprodukt bei jungen Menschen avanciert. Knapp jeder vierte im Alter von 14 bis 17 Jahren probierte im vergangenen Jahr eine E-Zigarette.
Außen Nice, innen toxisch
Das stylische Design sowie der beim Verdampfen der Aromaflüssigkeit entstehende süße Geschmack, sollen nicht nur die Attraktivität für Nichtrauchende erhöhen, sondern auch über die Gefahren des Konsums hinwegtäuschen. E-Zigaretten enthalten nämlich nicht nur eine Reihe von giftigen Stoffen, sondern größtenteils auch suchterzeugendes Nikotin. Die süßen Aromen erleichtern die Inhalation und damit die Aufnahme der Schadstoffe und des Nikotins. Dieses beeinflusst wiederum die Hirnentwicklung von jungen Menschen negativ und hat obendrein das gleiche Suchtpotenzial wie Kokain.
Wie Tabakzigaretten sind auch die Substanzen von E-Zigaretten krebserregend und erhöhen das Risiko für Herz-Kreislauf- und Lungenerkrankungen. Zudem haben E-Zigaretten-Rauchende ein dreimal höheres Risiko, später auf Tabakzigaretten umzusteigen.
Leider nehmen E-Zigaretten eine immer größer werdende Präsenz im Einzelhandel, bei Social Media und in TV-Serien ein, was ihnen ein cooles Image verleiht. Ganz neu sind sie auch in Automaten, die mit Süßigkeiten, Soft- und Energiedrinks gefüllt, strategisch günstig in der Nähe von Schulen platziert, zu finden.
Auch für die Umwelt toxisch
Der Konsum von (Einweg-)E-Zigaretten geht außerdem mit einem immensen Anteil an Plastik- und Sondermüll einher. E-Zigaretten und deren Zubehör bestehen aus Plastik, Metall sowie Batterien oder Akkus und sind in Bezug auf Nachhaltigkeit und Umweltschutz hoch problematisch. Zumal anzunehmen ist, dass diese Bestandteile häufig nicht ordnungsgemäß entsorgt werden.
Hintergrund
Der jährlich am 31.Mai stattfindende Weltnichtrauchertag wurde 1987 von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ins Leben gerufen. Das Aktionsbündnis Nichtrauchen (ABNR) sowie die Stiftung Deutsche Krebshilfe koordinieren in Deutschland gemeinsame Aktionen, um auf die Gefahren des Tabakkonsums hinzuweisen. Das diesjährige Motto der WHO „Schutz der Kinder vor dem Einfluss der Tabakindustrie“ nahmen die deutschen Initiatoren zum Anlass, junge Menschen u.a. über den Hashtag #AussenNiceInnenToxisch über die Gefahren des Konsums von E-Zigaretten aber auch herkömmlichen Zigaretten aufzuklären.
>> Hier die Pressemitteilung in PDF.