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Ehrenamt als Stütze der Integration im Altmarkkreis Salzwedel.

Altmarkkreis Salzwedel präsentierte Ergebnisse des sechsmonatigen Projekts
Fazit: Aufnahme von Geflüchteten im Altmarkkreis gelungen und Herausforderungen für Integration weiterhin im Blick

Altmarkkreis Salzwedel, 17.10.2019: Inwieweit fördert ehrenamtliches Engagement für Integration gesellschaftliche Teilhabe und somit eine erfolgreiche Integration? Diese Frage stellte sich der Altmarkkreis Salzwedel im Rahmen eines sechsmonatigen Projekts, in dessen Zusammenhang am Dienstag, den 15. Oktober 2019 eine Fachtagung in den Räumen der Alten Münze in der Altperver Straße stattfand. Titel der Tagung war „Mut auf Zukunft - Migration und ehrenamtliches Engagement im Altmarkkreis Salzwedel“. Das Projekt wurde durch die Servicestelle „Kommunen in der Einen Welt“ von „Engagement Global“ aus Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung begleitet und finanziert.

Die Integration von Zugewanderten im Altmarkkreis Salzwedel ist in den letzten Jahren vor allem durch ehrenamtliches Engagement erfolgreich gestaltet und gestützt worden. Auf der Tagung konnten die bisherigen Erfahrungen durch die Teilnehmenden zusammengetragen, ausgewertet und mit Gästen aus Burundi, dem Libanon und den Philippinen in einen Zusammenhang gebracht werden. Zentraler Gegenstand des Austauschs waren die Ergebnisse der Studie „Integration, Teilhabe, Demokratie - Ressourcen nachhaltiger Entwicklung im Altmarkkreis Salzwedel“, an der Dominique Pannke und Christian Konrad (Berater am „Kompetenzzentrum Kommunale Konfliktberatung“ des „VFB Salzwedel“) gearbeitet hatten und zu der sie um Feedback baten.

Für die Untersuchung wurden rund 40 haupt- und ehrenamtliche Akteure aus unterschiedlichen Bereichen im Altmarkkreis befragt, die sich mit den Themen Flucht und Integration aktuell befassen. Die Befragung ergab, dass die Aufnahme der Geflüchteten vorwiegend erfolgreich verlaufen ist. Zwischen den verschiedenen Akteuren der Integrationsarbeit ist in den vergangenen Jahren ein Netzwerk entstanden, durch das enge Beziehungen gepflegt und individuelle Lösungen schnell und unkompliziert gefunden und umgesetzt werden können. Die Bedeutung des ehrenamtlichen Engagements in der Flüchtlingshilfe ist groß.

Es hat sich ein ehrenamtlicher Kern herausgebildet, der seit 2015 bis heute intensiv in der Betreuung der Zugewanderten tätig ist. Dadurch konnten intensive Vertrauensverhältnisse zwischen den Ehrenamtlichen und den Zugewanderten entstehen. Dieser Erfolg ist besonders dem Engagement vieler Personen zu verdanken, die von Anfang an ihre Ideen und ihre Zeit eingebracht haben. Zukünftig sollten die Zugewanderten aber noch mehr in die Prozesse der Integration eingebunden werden, sei es im Rahmen von kulturellen Veranstaltungen oder Maßnahmen. Den Zugewanderten solle vor allem die Möglichkeit der Teilhabe an gesellschaftlichen Prozessen ermöglicht werden.
Hier gerne die Präsentation der Ergebnisse.

Landrat Michael Ziche sagte mit Blick auf die Erfahrungen der letzten Jahren: „Ich freue mich sagen zu können, dass die Aufnahme von Flüchtlingen in unserem Landkreis gut gelungen ist, obwohl wir nicht vorbereitet sein konnten. Gleichzeitig war diese Aufgabe nicht immer einfach und bedurfte ernsthafter Bemühungen von verschiedenen Akteuren. Wie mir durch viele Gespräche in den letzten Jahren und jetzt auch durch die Befragung wieder deutlich geworden ist, wirkt sich dies mehr oder weniger auf die Wahrnehmung der mit der Integration von Geflüchteten einhergehenden Veränderungen aus, die von manchen Bürgerinnen und Bürgern als anstrengend erlebt werden. Das führt auch zu Ablehnung und Skepsis und der Einordnung von Integration als weitere, zusätzliche Belastung. Ich kann dies nachvollziehen, wurde doch gerade den Menschen in den neuen Bundesländern in den letzten 30 Jahren sehr viel abverlangt, womit nicht jeder im gleichen Maße ausreichend umgehen konnte“. Hier gerne das Grußwort des Landrates zum Nachlesen.

Dominique Pannke, Mitautorin der Studie, regte für die Zukunft an: „Eine große Herausforderung für die Integration wird sein, dass Bürgerinnen und Bürger, die schon länger bei uns zu Hause sind, sich mit den neu Hinzugezogenen über ihre Interessen im Zusammenleben austauschen. Dafür müssen geeignete Orte geschaffen werden.“

An der Tagung nahmen als Gäste Martine Nshimirimana aus Burundi (Active Generation Burundi), Caroliza Tulod-Peteros aus den Philippinen (Mediators Network) und Azzam Moustafa aus Syrien (Future Together Now) teil. Sozialarbeiterin Martine Nshimirimana, die auch über ihre eigene Fluchtgeschichte berichtete, wies in der Diskussion darauf hin, wie wichtig es sei, Jugendliche und junge Menschen zu motivieren, eine aktive, gestaltende Rolle zu übernehmen.

Zu den Kernthemen der Untersuchung zählten die Bedeutung ehrenamtlichen Engagements für die Integrationsarbeit, die Möglichkeiten gesellschaftlicher Mitgestaltung durch die Beteiligung von Neuzugewanderten sowie Auseinandersetzungen über Asylpolitik.

BILD_c_VfB_Eröffnung und Begrüßung der Tagungsteilnehmer durch Landrat Michel Ziche
Hier finden Sie die Pressemitteilung als PDF-Dokument.

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