WHO empfiehlt Erwachsenen max. 25-50g Zucker pro Tag | Essgewohnheiten von Kindern orientiert sich an Bezugspersonen
Altmarkkreis Salzwedel, 07.03.2024: Seit nun mehr 27 Jahren will der Verband für Ernährung und Diätetik e.V. (VFEB) am 07. März mit dem „Tag der gesunden Ernährung“ darüber aufklären, wie wichtig eine gesunde und ausgewogene Ernährung für das eigene Wohlergehen und die Reduktion von Übergewicht, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Diabetes ist.
Das Obst und Gemüse gesund, Softdrinks und Fast Food hingegen ungesund sind, ist den meisten Menschen bekannt. Auch mit der Ernährungspyramide, in der Lebensmittelgruppen in der empfohlenen Tagesmenge anschaulich dargestellt werden, kommt man für gewöhnlich bereits in der Grundschule in Kontakt. Dennoch fällt es vielen schwer, sich gesund und ausgewogen zu ernähren. Doch woran liegt das?
Der (Familien-)Alltag ist stressig und lässt häufig wenig Zeit, um ausgewogen zu kochen. Die Lebensmittelindustrie bietet hingegen viele schnelle sowie einfache Möglichkeiten, um Hunger und Durst zu stillen. Aber ist dieser vermeintlich einfachere Weg immer der beste?
Nein, denn in vielen verarbeiteten Lebensmitteln wie Konserven, Tiefkühl- und Mikrowellengereichen, Backmischungen sowie Instantsuppen und -puddings, aber auch Säften, Soft- und Energiedrinks versteckt sich häufig übermäßig viel Zucker.
Die aktuellen Zahlen des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft belegen, dass 47% der Frauen, 62% der Männer sowie 15% der Kinder übergewichtig sind. Hinzu kommt, dass die Zahl der an Diabetes-Erkrankungen stetig zunimmt.
Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt Erwachsenen daher, nicht mehr als 25-50g Zucker pro Tag zu sich zu nehmen. Ein Stück Würfelzucker wiegt etwa 3g, demzufolge sollten Erwachsene nicht mehr als 17 Stücke Würfelzucker zu sich nehmen. Was erst mal nicht so herausfordernd klingt, stellt sich bereits beim Betrachten eines handelsüblichen Fruchtjoghurts schon ganz anders dar. Dieser enthält durchschnittlich nämlich bereits 8 St. Würfelzucker. Im Laufe des Tages kommen dann mit einem gesüßten Müsli, dem fertigen Salatdressing, dem Pulvercappuccino oder einem Fleischsalat am Abend noch einige verstecke Zuckerquellen hinzu.
Zucker ist preiswert, liefert Geschmack und macht haltbar, weshalb er von der Lebensmittelindustrie gern verwendet wird. Auf der Zutatenliste ist dieser dann aber häufig unter Bezeichnungen wie z.B. Dextrose, Maltose, Glukose, Saccharose, Raffinose, Fructose und Lactose zu finden. Da hilft nur ein Blick auf die Nährstofftabelle eines Produktes. In dieser wird der Zuckergehalt pro 100 Gramm oder Milliliter ausgewiesen. Lebensmittel lassen sich hierüber besser vergleichen und Zuckerbomben leicht enttarnen.
Um nicht in die Zuckerfalle zu tappen, ist es notwendig, die eigenen Essgewohnheiten unter die Lupe zu nehmen und Zuckerbomben durch andere Lebensmittel zu ersetzen bzw. die Speisen selbst herzustellen. Das Bundeszentrum für Ernährung stellt hierfür eine Broschüre mit 42 Rezeptideen unter https://www.bzfe.de/ernaehrung/ernaehrungswissen/gesundheit/wohlfuehlgewicht/genussvoll-kalorien-sparen/ kostenfrei zur Verfügung.
Das Ernährungsverhalten wird in der frühen Kindheit erlernt und orientiert sich an den engen Bezugspersonen. Deshalb ist es wichtig, mit gutem Beispiel voranzugehen und vor allem Wasser statt süßer Getränke sowie überwiegend frische unverarbeitete Lebensmittel wie Obst, Gemüse und Vollkornprodukte zu verzehren, um den Kindern keine schwerwiegende Hypothek mit auf den Lebensweg zu geben.
Vielleicht kann der heutige „Tag der gesunden Ernährung“ ein Anstoß dafür sein, sich mit den eigenen Essgewohnheiten genauer auseinanderzusetzen und diese auf ihren Zuckergehalt hin zu überprüfen.
Ihre Gesundheit und die Ihrer Kinder sowie Enkelkinder wird es Ihnen danken.
>> Hier die Pressemitteilung in PDF.