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Und plötzlich Hochwasser

Durch Dauerregen traten Flüsse über die Ufer | Mit moderatem Rückgang der Wasserstände wird gerechnet

Altmarkkreis Salzwedel, 21.11.2023: Nach einem erneuten trockenen Mai und Juni musste im Mai seitens der Kreisverwaltung wie in den Jahren zuvor wieder ein Wasserentnahmeverbot ausgesprochen werden.
Die Niederschläge im Juli und August kamen den  Feldfrüchten und der Vegetation zu Gute, Ein wesentlicher Abfluss in den Oberflächengewässern konnte jedoch nicht festgestellt werden.
Und nun plötzlich Hochwasser?
Außer im Monat September gab es in allen Monaten - gut für den Wasserhaushalt - mehr Regen als im Durchschnitt der Jahre.
Aber viel Wasser von oben und auf den Flächen bedeutet nicht, dass sich der Grundwasserstand wieder erholt hat. Im Gegenteil, hier fehlt noch sehr viel Wasser.
Bis das Wasser bis in diese Tiefen versickert, ist es ein langer Weg. Durch den sogenannten "Sommerfrost" - d.h. der Boden ist hart wie Beton oder gefrorener Boden - wird erst einmal kein Wasser "nach unten durch gelassen".

Im Ergebnis dessen steht das Wasser oberflächennah oder auf der Oberfläche an. Und dann ein schöner, langanhaltender, stetiger Dauerregen, wie in den letzten Tagen. Nicht viel in der Stunde, aber in der Summe von 2 Tagen waren das zwischen 50 und 60 mm. Das bedeutet, 60 l je Quadratmeter! Und der Boden war oberflächig  bereits gesättigt, also fließt alles ab oder bleibt auf der Fläche stehen, bis das Wasser irgendwo eine Abflussmöglichkeit findet. Das Ergebnis haben wir gestern gesehen.

In Dumme, Jeetze und Milde wurden aus kleinen Flüsschen beachtliche Flüsse, die über die Ufer traten.

Glücklicherweise konnte das Wasser zumeist über verschiedene Abschläge von Bebauungen ferngehalten werden.
 
In der landesweiten Hochwassermeldeverordnung sind für bestimmte Gewässer Alarmstufen festgehalten.
Für die Dumme in Tylsen liegen z.B. diese Alarmstufen
1 - bei 1,40 m - Meldebeginn (erreicht am 19.11.2023 um 8:45 Uhr)
2 - bei 1,70 m - Kontrolldienst erforderlich (erreicht am am 20.11.2023 um 16:30 Uhr )
3 - bei 1,80 m  - Wachdienst (erreicht 22 Uhr am 20.11.2023)
4 - bei 1,95 m - Hochwasserabwehr (wurde zum Glück nicht erreicht)
 
Die Wasserstände im Territorium wurden im gesamten Tagesverlauf durch die Untere Wasserbehörde unter Unterstützung des Katastrophenschutzstabes bis 16 Uhr digital überwacht.
Die Stadt Salzwedel, auf dessen Territorium sich die zutreffenden Pegel befinden, wurde 16 Uhr mit der stündlichen Überwachung des Dumme-Pegels in Salzwedel beauftragt.

Parallel dazu erfolgte durch die UWB eine Abstimmung mit dem Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft - Flussbereich Osterburg zur Bedienung der Wehre.
Ebenso gab es telefonische Abstimmungen mit dem Unterhaltungsverband Jeetze zu den einzelnen relevanten Gewässern Jeetze und Dumme .

Mit Eintritt der Alarmstufe 3 gestern um 22 Uhr am Pegel Tylsen wurde die Pegelentwicklung laufend verfolgt.

Auf Grund der örtlichen Kenntnisse waren Gefahren für Leib, Leben und Sachgüter am Standort Tylsen nicht zu befürchten, sind auch nicht eingetreten.
Im Rahmen der heutigen Vor Ort Kontrolle, die gegenwärtig noch mittels Drohne fortgesetzt wird, bestätigte sich dies.
Es sind die erwarteten Überflutungen von landwirtschaftlichen Flächen und einzelnen Gärten festzustellen.
Im Hinblick auf die weitere Nachjustierung des Abschlagwehres Tylsen durch den Flussbereich Osterburg  und die Wettervorhersagen der nächsten Tage  sowie dem gegenwärtigen Verharren auf dem Niveau von  189 cm ist demnächst mit  einem moderatem Rückgang der Wasserstände zu rechnen.

Mit allen Akteuren (UHV, Gemeinden, LHW) wird weiter enger Kontakt gehalten.

>> Hier die Pressemitteilung in PDF.