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Trockenfallen der Untermilde

Altmarkkreis Salzwedel, 02.09.2019: Am 30.08.2019 fand durch Initiation der Stadt Kalbe (Milde) und unter Mitwirkung von Vertretern des Landesverwaltungsamtes, des Gewässerkundlichen Landesdienstes, des Unterhaltungsverbandes Milde/Biese, des Bauamtes der Stadt Kalbe (Milde), betroffener Stauanlagenbetreiber, des Landesanglerverbandes, der Unteren Wasserbehörde und der Unteren Naturschutzbehörde des Altmarkkreises Salzwedel sowie dem Bürgermeister der Stadt Kalbe (Milde) und des Ortsbürgermeisters von Altmersleben ein Vor-Ort-Termin an der Untermilde statt. Besprochen wurde der aktuelle Zustand der Untermilde und Möglichkeiten, um den momentan angespannten Zustand in der Zukunft zu verhindern.

Momentan ist in der Untermilde ein Abschnitt von ca. 1,8 km unterhalb der Stauanlage Butterhorst trocken gefallen. Die Fischaufstiegsanlagen der Staue Butterhorst und Mehrin sind bereits verschlossen, um, wo noch vorhanden, Wasser zurück zu halten. Neben den Gewässerorganismen leiden auch Gehölze und der Niedermoorboden. Die Ursachen für das Trockenfallen der Untermilde sind vielfältig: Es folgten aufeinander sehr niederschlagsarme Jahre (2018 und 2019). Im Jahr 2019 fehlen bis August ca. 250 mm Niederschlag in der Region. Der Grundwasserstand an der Grundwassermessstelle Butterhorst liegt derzeit bei 1,88 m unter GOK. Die Gewässersohle der Untermilde liegt teilweise höher. Somit versickert das Oberflächenwasser in vielen Bereichen. Hinzu kommt die Verdunstung des Oberflächenwasser durch die hohen Temperaturen. Über die letzten Jahrzehnte wurden vorhandene Stauanlagen in der Milde, Untermilde und anderen Gewässern rückgebaut oder sind nicht mehr bedienbar. Die tiefen Gräben, die im Zuge der Melioration erbaut wurden, sind früher durch diese Staue reguliert worden. Somit ist der Wasserrückhalt in der Fläche nicht mehr vollumfänglich steuerbar. Bestehende Verbindungsgräben zwischen Untermilde und Milde sind über Jahrzehnte nicht unterhalten worden, womit oberirdisch weniger Wasser in das Einzugsgebiet der Untermilde fließen kann.

Im Zuge der Besprechung wurde festgestellt, dass das Umleiten von Wasser aus der Milde in die Untermilde keinen Sinn macht, da dieses Wasser aufgrund der geringen Grundwasserstände sofort versickern würde. Die vorhandenen Stauanlagen mit Fischaufstiegen bei Mehrin und Butterhorst bleiben vollständig verschlossen. Um die Bedienung der Staue mit Fischaufstieg gerade in solch angespannten Situationen zentral und mit größerem Überblick fachgerecht sicherzustellen, sollen die Anlagen dem Unterhaltungsverband Milde/Biese zugeordnet werden. Dieser kann mittels Überblick über erfolgte Niederschlagsmengen und die Grundwasserstände dann die Staue in niederschlagsarmen Jahren rechtzeitig verschließen. Des Weiteren soll eine Studie in Auftrag gegeben werden, um das Wassermanagement für Kalbe und rund um Kalbe zu betrachten und daraus abgeleitete Maßnahmen in den Folgejahren umzusetzen, um alle Schutzgüter (z. B. Gehölze, Niedermoorböden, Gewässer) entsprechend zu schützen. Diese Studie könnte über ELER-Mittel finanziert werden.

Im Anschluss an die Besprechung fand eine Besichtigung der Stauanlage mit Fischaufstieg im Secantsgraben bei Neuendorf am Damm statt. Auch hier ist der Wasserstand deutlich abgesunken. Daher wurde auch dieser Fischaufstieg verschlossen, um Wasser zurück zu halten. Grundsätzlich ist zu sagen, dass alle hier genannten Stauanlagen mit Fischaufstieg funktionieren und dies über mehrere Jahre erfolgreich im Monitoring nachgewiesen wurde. Die extremen Verhältnisse der letzten beiden Jahre lassen derzeit keine ökologische Durchgängigkeit in der Untermilde zu.

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Das Presseteam des Altmarkkreises Salzwedel
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