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Tag der Erneuerbaren Energien

Windenergie mit 57 % stärkste Grünstromquote | Informationsangebot am 29.04.2023 in Wasserkraftanlage in Dambeck

Altmarkkreis Salzwedel, 25.04.2023: Am 26. April 1986 ereignete sich mit der Reaktor-Explosion des Kernkraftwerkes von Tschernobyl eine Nuklearkatastrophe mit verheerenden gesundheitlichen, ökologischen und sozioökonomischen Auswirkungen. In Gedenken an dieses Ereignis hat sich der auf den 26. April folgende Samstag als „Tag der Erneuerbaren Energien“ etabliert. In diesem Jahr ist dieser Tag am 29. April - was vor 27 Jahren als Tag der offenen Tür für Erneuerbare-Energien-Anlagen in der Gemeinde Bad Oederan begann, ist heute zu einem bundesweiten Aktionstag mit großer Reichweite geworden.

Der Ausbau der erneuerbaren Energien hat insbesondere vor dem Hintergrund des russischen Angriffskrieges in der Ukraine spürbar an Fahrt aufgenommen. So wurde gesetzlich bereits festgelegt, dass die erneuerbaren Energien im überragenden öffentlichen Interesse liegen und der öffentlichen Sicherheit dienen (Erneuerbare-Energien-Gesetz 2023). Damit wurde die entscheidende Grundlage geschaffen, um das Ausbautempo zu erhöhen.
Eine zentrale Rolle für das Erreichen des Ziels, den Strom aus erneuerbaren Energien bis 2030 zu verdoppeln, nimmt die Windenergie ein. So sorgt die Bundesregierung mit dem Windenergieflächenbedarfsgesetz dafür, dass die für Windenergieanlagen zur Verfügung stehenden Flächen ausgeweitet und die Planungs- und Genehmigungsverfahren beschleunigt werden. Damit im Zusammenhang stehen weitere aktuelle gesetzliche Änderungen wie z. B. im Bundes-Immissionsschutzgesetz und im Bundesnaturschutzgesetz. Diese zielen darauf ab, dass Genehmigungshindernisse abgebaut und insbesondere Windenergie-Repowering-Verfahren vereinfacht werden.

Eine von der Landesregierung verabschiedete Änderung des Landesentwicklungsgesetzes legt die neuen Teilflächenziele für Windenergie in Sachsen-Anhalt fest. Mit Inkrafttreten des Windenergieflächenbedarfsgesetzes (01.02.2023) sind die Länder verpflichtet bis 2027 bzw. 2032 einen Mindestanteil der jeweiligen Landesflächen für die Nutzung der Windenergie an Land auszuweisen. Für die Planungsregion Altmark ist vorgesehen, dass bis zum Jahr 2027 1,9 % der Landesfläche und bis zum Jahr 2032 dann 2,3 % der Landesfläche für die Nutzung der Windenergie ausgewiesen werden. Die Regionale Planungsgemeinschaft Altmark ist für die Ausweisung der Windflächen für den Altmarkkreis Salzwedel und den Landkreis Stendal zuständig.

Die Altmark ist schon jetzt in der Vorreiterrolle bei der Energiewende. So trägt laut dem Erneuerbare Energien Report 2022/2023 der Avacon aktuell die Windenergie mit 57 % der erzeugten erneuerbaren Energie in Kilowattstunden am stärksten zur Grünstromquote bei, gefolgt vom Energiebeitrag aus Photovoltaik (20 %) und Biomasse (18 %). Erzeugt wird diese Energie im Landkreis derzeit von 216 Windenergieanlagen, 3.914 Photovoltaik-Anlagen und 69 Biogasanlagen.

Die Genehmigung dieser Anlagen unterliegt einer gesonderten Überwachung durch die Immissionsschutzbehörden. Diese sind das Landesverwaltungsamt als obere Immissionsschutzbehörde für die größeren und die Landkreise als untere Immissionsschutzbehörden für die kleineren und mittleren Anlagen. Der Altmarkkreis Salzwedel ist als untere Immissionsschutzbehörde beispielsweise für die Genehmigung und Überwachung von Windkraftanlagen, mittleren Biogasanlagen, mittleren Tierhaltungsanlagen und Anlagen zur Lagerung und Behandlung nicht gefährlicher Abfälle zuständig.

Die Anzahl der erteilten Genehmigungen zeigt die nachfolgende Jahresübersicht:

 

2016

2017

2018

2019

2020

2021

2022

Neugenehmigungsverfahren

3

4

4

5

2

2

2

Änderungsverfahren

5

5

1

2

0

0

0

Gesamt

8

9

5

7

2

2

2

Aktuell sind 13 Genehmigungsverfahren nach dem Bundes-Immissionsschutzgesetz unter der Federführung des Altmarkkreises Salzwedel in der Bearbeitung.

Am „Tag der Erneuerbaren Energien“ am 29. April 2023 können sich Interessierte im Altmarkkreis Salzwedel einen eigenen Eindruck von der Funktionsweise einer Erneuerbaren-Energien-Anlage verschaffen. So bietet der Wasserkraftverband Mitteldeutschland e. V. die Besichtigung der Wasserkraftanlage Klostermühle Dambeck an diesem Tag von 10:30-15:00 Uhr an. Die Besucher können dort die Nutzung der Wasserkraft für den mechanischen Antrieb der Mühlentechnik erleben sowie sich über die Stromerzeugung der Anlage zur Netzeinspeisung informieren.

Hier gerne die Pressemitteilung.

Wind-Vorranggebiet Nr. XII Jeetze, Brunau, Bild_©_Amk