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Landrat Michael Ziche überreicht Ehrennadel des Landes Sachsen-Anhalt

Hohe Anerkennung für viele Jahre ehrenamtliche Arbeit für Anette Karin Bernstein, Wally Schulz, Dr. Ernst Karl-Ulrich Kleemann und Rosemarie Erna Wanda Voigt

Altmarkkreis Salzwedel/ Magdeburg, 10.08.2021Landrat Michael Ziche würdigte die Geehrten in seinem Grußwort, Bild_©_Stadt GA: Landrat Michael Ziche hat heute gemeinsam mit Bürgermeisterin Mandy Schumacher und einigen geladenen Gästen im Rathaussaal der Hansestadt Bürgerinnen und Bürger aus der Einheitsgemeinde Gardelegen die „Ehrennadel des Landes Sachsen-Anhalt“ überreicht. Frau Anette Karin Bernstein und Frau Wally Schulz aus Gardelegen, Dr. Ernst Karl-Ulrich Kleemann aus Letzlingen und Frau Rosemarie Erna Wanda Voigt aus Jeseritz erhalten für ihre vielfältigen ehrenamtlichen Tätigkeiten über die Jahrzehnte hinweg diese Auszeichnung. Die Vorschläge wurden von der Hansestadt Gardelegen eingereicht.
Frau Anette Karin Bernstein konnte leider an diesem Termin nicht teilnehmen.

Ob im Sport- und im Heimatverein, in Elterninitiativen, im Krankenhaus und im Pflegeheim, bei der Integration von Migranten, im Natur- und im Denkmalschutz oder im Kulturbereich sind Ehrenamtliche tätig und gewährleisten mit ihrer Arbeit nicht nur das Funktionieren, sondern sie bilden eine wichtige Säule unserer Gesellschaft“, sagte Landrat Michael Ziche.
Er weiter: „Ich möchte die Gelegenheit nutzen, allen ehrenamtlich tätigen Bürgerinnen und Bürgern – zuvorderst natürlich den hier Anwesenden, ganz herzlich für ihr ehrenamtliches Engagement danken. Durch Menschen wie Sie wird unsere Gesellschaft lebendiger und wärmer. Das ist gerade in diesen Zeiten, in denen wir nahezu atemlos von Krise zu Krise hechten, umso wichtiger. Der römische Philosoph und Staatsmann Cicero hat es einmal so formuliert: „Keine Schuld ist dringender, als die, Dank zu sagen.“ Deshalb möchte ich noch einmal ganz deutlich sagen: Wir schätzen Ihre Arbeit sehr und danken Ihnen dafür“.

Bürgermeisterin Mandy Schumacher würdigt in Ihren einführenden Worten die Geehrten: "Ganz Gardelegen ist stolz auf die Ausgezeichneten. Darauf, dass Sie diese hohe Auszeichnung bekommen haben, aber vor allem auch darauf, dass unsere Stadt so engagierte Menschen hat. Ohne Ehrenamt gibt es aus meiner Sicht keine funktionierende Gesellschaft. Darum möchte ich diese Gelegenheit auch nutzen allen ehrenamtlich Engagierten zu danken. Dabei ist es schön, dass die Freude sich einzubringen meist ebenso groß ist, wie die Freude Unterstützung durch Ehrenamt zu erfahren. "

v. l. Landrat Michael Ziche, Rosemarie Erna Wanda Voigt, Wally Irmgard Schulz, Bürgermeisterin Mandy Schumacher, Dr. Ernst Karl-Ulrich Kleemann; Bild_©_Stadt GAHintergründe & Begründungen für die Auszeichnungen
Das Land Sachsen-Anhalt würdigt seit vielen Jahren Bürgerinnen und Bürger für ihr ehrenamtliches Engagement, ihren Einsatz und Fleiß in ihren Heimatorten. Die Ehrennadel des Landes Sachsen-Anhalt wird als Zeichen der Anerkennung für langjährige hervorragende ehrenamtliche Tätigkeiten oder für eine weit über das normale Maß hinausgehende Erfüllung beruflicher Pflichten vom Ministerpräsidenten verliehen.

Eine Institution für den Kultur- und Denkmalschutz
Anette Karin Bernstein | 39638 Hansestadt Gardelegen

Zwischen 2013 und 2015 wurde aufgrund des unermüdlichen  Einsatzes von Frau Bernstein eine aufsehenerregende  Umbettung von 197 Kriegstoten des 1. Weltkrieges und 27 Kriegstoten des 2. Weltkrieges auf dem Friedhof der Hansestadt Gardelegen vollzogen. Ursprung dessen war ein Zufallsfund von Fragmenten eines Denkmals aus einem ehemaligen Kriegsgefangenenlager nahe der Hansestadt Gardelegen.
Frau Bernstein arbeitete im Jahr 2015 an einer umfangreichen  öffentlichen Ausstellung zu der gesamten Thematik des Kriegsgefangenenlagers, die im gleichen Jahr stattfand.
ln ihrer Funktion als Vorsitzende des Vereins "Kultur- und Denkmalpflegeverein Gardelegen und Umgebung e.V." ist sie stetig bemüht, die gute Zusammenarbeit  mit der Hansestadt Gardelegen, den Kirchengemeinden, der evangelischen  Grundschule, mit anderen Vereinen, wie z. B. dem Männerchor Gardelegen, der Deutschen Kriegsgräberfürsorge und anderen Institutionen  durch gemeinsame  Projekte und Veranstaltungen  zu pflegen.
Ohne die Akquirierung von Spenden, Fördermitteln und Zuschüssen wären die Projekte des Kultur- und Denkmalpflegevereins nicht möglich. Dadurch lenkt Frau Bernstein die Aufmerksamkeit  vieler Verantwortlicher  auf die Nikolaikirche  und auf das Wirken des Vereins.

Frau Bernstein geht stets voran und schafft es immer wieder, für den Zusammenhalt  und die Motivation der Mitglieder des Vereins "Kultur­ und Denkmalpflegeverein Gardelegen und Umgebung e. V." zu sorgen. Mit überdurchschnittlich hohem und stetigem Einsatz sorgte sie bereits für eine sinnvolle Bewahrung erhaltenswerten  Gutes in materieller sowie ideeller Hinsicht für die Hansestadt Gardelegen und für nachfolgende Generationen.
Frau Bernstein bringt sich auch ungefragt konstruktiv ein, wenn es um Kultur- und Denkmalschutz  geht. Der Name Bernstein ist in diesem Zusammenhang  in der Hansestadt Gardelegen nicht nur ein Name, sondern auch eine Institution.

Heimatforscher, Publizist, Multiplikator & Organisator
Dr. Ernst Karl-Ulrich Kleemann | 39638 Gardelegen OT Letzlingen

Dr. Kleemann hat sich durch seine langjährigen  umfänglichen  Arbeiten im Rahmen der Erforschung der Heimatgeschichte  und die Dokumentierung  historischer Ereignisse innerhalb der Ortsgrenzen von Letzlingen, aber auch im Bereich der Colbitz-Letzlinger Heide, dem ehemaligen  Jagdgebiet der Könige und Kaiser aus dem preußischen Geschlecht der Hohenzollern, mehr als verdient gemacht.
Seine Publikationen umfassen die Geschichte der Gemeinde Letzlingen von der Ersterwähnung im Jahr 1370 bis zur Gegenwart. Die Veröffentlichungen über das Jagdschloss Letzlingen und auch die historischen Abhandlungen über die Nutzung der Colbitz-Letzlinger Heide als Jagdgebiet der Hohenzollern, die dann während der Zeit des "Dritten Reiches" erfolgte Umnutzung als militärische Versuchsanlage und letztendlich die exzessive Nutzung als militärisches Übungsgelände  der sowjetischen Streitkräfte und dem nach der politischen Wende erfolgten Aufbau von Europas modernsten Truppenübungs­ platzes der Bundeswehr, dem Gefechtsübungszentrum Altmark-Heer, haben landesweit Interesse gefunden und sind von der interessierten Bevölkerung besonders in der Region dankbar angenommen worden.

Im Jahr 1990 gründete Herr Dr. Kleemann mit ebenfalls historisch interessierten Bürgerinnen und Bürgern den Verein "Heimatverein Letzlingen e. V.", dessen Vorsitzender er seitdem ist. ln den letzten 30 Jahren hat er nachstehende, teilweise bereits zu langjährigen Traditionen gewordene kulturelle Höhepunkte im örtlichen Vereinsleben initiiert, die er ehrenamtlich ausführt:

  • Mitorganisator des 625-jährigen Jubiläums der Ersterwähnung der Gemeinde Letzlingen im Jahr 1995,
  • seit 30 Jahren Fahrradtouren im Frühjahr zur Ginsterblüte und im Herbst zur Heideblüte,
  • seit 30 Jahren im September das Pellkartoffelessen auf dem Museumshof,
  • seit 30 Jahren am Wochenende nach Pfingsten die Organisation und Durchführung eines festlichen Heimatabends,
  • Mitorganisator des 300-jährigen Jubiläums der Wiedereinrichtung der Gemeinde Letzlingen,
  • seit 24 Jahren im November die Organisation nachgestellter historischer Kaiserjagden,
  • seit ca. 15 Jahren die Organisation des "Saichau-Treffens" zum Gedenken an einen Ort, der im Jahr 1934 der Heeresversuchsanlage weichen musste,
  • Organisation der Teilnahme des Heimatvereins an allen gemeindlichen Veranstaltungen,
  • Übernahme des im "Knackmuß'chen Hof untergebrachten Heimatmuseums  sowie die Verwaltung der Immobilie und Durchführung von Führungen.

Darüber hinaus liegen vom ihm diverse Schriften über seine Forschungen rund um die Heimatgeschichte  vor. Er verfasste langjährig Beiträge für die Wochenendbeilage  der "Volksstimme" zur Geschichte der Heide und hat Gastbeiträge für zwei Bände der Kulturstiftung Sachsen-Anhalt zur Geschichte des Jagdschlosses Letzlingen geleistet.

Im Jahr 2019 wurde Herr Dr. Kleemann für seine Verdienste mit der Eintragung in das "Goldene Buch" der Einheitsgemeinde Hansestadt Gardelegen geehrt.

Denkmalpflegerin, Forscherin & Publizistin der Stadtgeschichte
Wally Irmgard Schulz | 39638 Hansestadt Gardelegen

Frau Schulz gehört zu den Gründungsmitgliedern des Vereins "Kultur- und Denkmalpflegeverein Gardelegen und Umgebung e.V." und arbeitet seit 1993 aktiv im Verein mit. Insgesamt engagiert sie sich seit ca. 50 Jahren in der denkmalpflegerischen  Arbeit und schöpft dabei aus ihrem unermesslichen Wissen um die Geschichte der Hansestadt Gardelegen. Sie setzte sich für die Rettung der St. Georg Kapelle ein, der späteren Kunstgalerie. Unter der Leitung von Frau Schulz wurden mehr als 40 Ausstellungen organisiert. Sie rettete die alte barocke Löwenapotheke  vor dem Abriss und baute innerhalb des Gebäudes das Stadtmuseum  auf. Ebenso ist es ihr Verdienst, das das "Förstersche Haus", das älteste Fachwerkhaus  in der Altstadt, erhalten wurde. Frau Schulz ist die Initiatorin des Reuterdenkmals in der Innenstadt sowie des neuen Brunnensauf dem Rathausplatz.
ln über 100 Veröffentlichungen zur Stadtgeschichte  der Hansestadt Gardelegen hat Frau Schulz bisher ihr Wissen publiziert. Sie stellt stetig weitere Nachforschungen  über die Friedhöfe der Stadt an und forscht weiter auf dem Gebiet der Stadtgeschichte.

Ein weiteres Forschungsgebiet  von Frau Schulz ist die Mahn- und Gedenkstätte Feldscheune lsenschnibbe.  Diese wird auch von ihr betreut. Sie erstellte einen Informationsrundgang mit Bildern und schriftlichen Erklärungen für die Besucher und hält öffentliche Vorträge über das Massaker in der Feldscheune  lsenschnibbe.  Sie recherchiert und veröffentlicht das Schicksal einzelner ermordeter KZ-Häftlinge und baut dabei Kontakte zu Nachfahren der Ermordeten in den Niederlanden,  Polen, Tschechien, den USA und Kanada auf.

ln gleichem Maße erforscht sie die Schicksale jüdischer Bürger in der Hansestadt Gardelegen. Einer von ihnen, Herr Richard Sonnenfeld, überlebte in England und den USA. Er war später als Dolmetscher bei den Nürnberger  Prozessen tätig. Ein von ihm geschriebenes  Buch wurde auch in der Hansestadt Gardelegen  vorgestellt.

Frau Schulz veröffentlichte Wissenswertes  über das Leben und Wirken von Persönlichkeiten der Stadtgeschichte,  beispielsweise  Bürgermeister  Beck, Wilhelm Bornemann, August Tiedge und Otto Reuter. Weiterhin sammelte sie mehr als 200 Namen von Gefallenen und Vermissten des 2. Weltkrieges und initiierte in diesem Zusammenhang  sechs Mamortafeln in der Nikolaikirche in der Hansestadt Gardelegen mit den Namen der Soldaten.
Zur Erinnerung an das Kriegsgefangenenlager in Zienau während des 1. Weltkrieges von 1914 bis 1918 lies Frau Schulz ein restauriertes Denkmal aus dem Kriegsgefangenenlager mit Informationstafeln  aufstellen.

Küsterin, Kirchenabgeordnete & gute Seele von Jeseritz
Rosemarie Erna Wanda Voigt | 39638 Hansestadt Gardelegen OT Jeseritz

Frau Voigt war 19 Jahre Bürgermeisterin  in Jeseritz, davon acht Jahre ehrenamtlich. Im Bereich der Kirchengemeinde  Jeseritz-Parleib/Altmark ist sie nebenamtlich  als Küsterin mit einem Umfang von drei Wochenstunden  beschäftigt. Die Tätigkeit als Küsterin umfasst sowohl die Pflege des Innen- und Außenbereichs  der Kirche als auch des gesamten Außengeländes.  Hinzu kommt die Verantwortung  für die liturgische Gestaltung der Kirche und die entsprechende  Gottesdienstvorbereitung.

Der ehrenamtliche Bereich der Arbeit von Frau Voigt umfasst die Tätigkeit als Kirchenverordnete  im Kirchenvorstand  der Kirchengemeinde, der alle zwei Monate zu seinen Sitzungen Zusammentritt  und sämtliche Leitungsentscheidungen zu treffen hat. Die Tätigkeit als Kirchenverordnete  umfasst darüber hinaus die Leitungsverantwortung in der Pfarrverbandsversammlung, in der die fünf Kirchgemeinden des Pfarrverbandes gemeinsame Aufgaben beraten und entscheiden. ln der letzten Wahlperiode hat Frau Voigt die Kirchengemeinde in der Propsteisynode der Evangelisch-lutherischen Propstei Vorsfelde als Abgeordnete vertreten.

Für den monatlich im Gemeinderaum der Kirche stattfindenden Gemeindenachmittag bereitet Frau Voigt nicht nur die Kaffeetafel vor, sondern verantwortet auch zusammen mit dem Pfarrer die inhaltliche thematische Ausgestaltung der Nachmittage einschließlich des jährlich stattfindenden Ausflugs.

Bei all ihrem Engagement kann man Frau Voigt anmerken,  dass ihr die Bewohner des Ortes Jeseritz am Herzen liegen. Sie ist nicht nur über die neuesten Entwicklungen bei den Bewohnern informiert, sondern erkundigt sich persönlich nach dem Wohlergehen, wenn jemand nicht den Gottesdienst oder Gemeindenachmittag  besucht, obwohl dies sonst obligatorisch ist. Frau Voigt zögert dann nicht, die notwendige Hilfe anzubieten und zu leisten.

Frau Voigt hat sich das Gefühl der Verantwortung für den Ort Jeseritz und seiner Bewohner über ihre Dienstzeit als Bürgermeisterin  hinaus bewahrt. Sie versteht es in ungezwungener Weise, Kirchengemeinde und kommunale Gemeinde miteinander zu verbinden. Dazu gehört auch die Leitung der Ortsgruppe der Volkssolidarität, in der den Rentnern die Möglichkeit des Zusammenseins geboten wird.

Frau Voigt ist immer eine gern gesehene und akzeptierte Ansprechpartnerin  für alle Fragen des Zusammenlebens, zur ärztlichen Versorgung und allen anderen lebenspraktischen Fragen des Alltags. Ebenso führt sie die Geburtstagsbesuche in umfänglicher Form bei älteren Bürgern durch.

Die Organisation der an jedem ersten Donnerstag im Monat verlässlich geöffneten Kirche liegt in den Händen von Frau Voigt. Selbstverständlich  war auch ihre Teilnahme an den wöchentlich stattfindenden Bauberatungen  während der grundlegenden  Sanierung der Außenfassade der Kirche in den Jahren 2017 bis 2018. Bei den Haushaltsberatungen des kirchengemeindlichen Haushalts steht Frau Voigt als ehrenamtliche Rechnungsprüferin zur Verfügung. Daneben hilft Frau Voigt unentgeltlich bei Einsätzen der Freiwilligen Feuerwehr Jeseritz im Feuerwehrgerätehaus  mit.

Herausragend  ist ihre Fähigkeit, Kompetenz, energisches Auftreten und Durchsetzungsvermögen mit empathischer Wahrnehmung  des Einzelnen zu verbinden. Es gelingt ihr als "gute Seele" von Jeseritz, nicht zuletzt durch ihre gute Zusammenarbeit mit dem derzeitigen ehrenamtlichen  Bürgermeister,  die lebendige Dorfgemeinschaft wesentlich zu unterstützen und zu fördern.


Hier gerne die Pressemitteilung als PDF.
 

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