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Jobperspektive 58+ in der Langobardenwerkstatt Zethlingen

Kinder in der Langobardenwerkstatt ZethlingenInterview mit Birgit & Hartmut Thiemann aus Zethlingen sowie Leiter der Langobardenwerkstatt Zethlingen Lothar Mittag | Ehepaar ist im Programm „Gesellschaftliche Teilhabe – Jobperspektive 58+“ unseres Landkreises aktiv | hoher Nutzen der Fördermaßnahme für Langobardenwerkstatt Zethlingen | Engagement & Zuversicht lohnen sich | Träger der Maßnahme ist die ABS Drömling | Finanzierung aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds, des Landes Sachsen-Anhalt sowie des Altmarkkreises Salzwedel

aha = Amanda Hasenfusz | bth = Birgit Thiemann | hth = Hartmut Thiemann | lm = Lothar Mittag

Eheleute Thiemannaha: Worauf freuen Sie sich, wenn Sie sich morgens auf den Weg in die Langobardenwerkstatt in Ihrem Wohnort Zethlingen machen? Was motiviert Sie?

bth: Die Langobardenwerkstatt im eigenen Wohnort zu haben ist etwas Besonderes. Das allein ist schon ein Grund zur Freude. Mein Mann und ich sind tief verwurzelt mit der Werkstatt, seit vielen Jahren sind wir dort helfend aktiv. Wo man helfen kann, etwas geben kann, ist ja oft Freude im Spiel – und so geht es uns eben auch. Das Gefühl gebraucht zu werden motiviert uns immer wieder.

aha: Seit 1. August 2016 sind Sie aktiver Part des Arbeitsmarktförderbereiches „Gesellschaftliche Teilhabe – Jobperspektive 58+“ in unserem Landkreis. Ist das ein Programm, von dem Sie sagen würden, dass es „perspektivisch“ für Sie gut funktioniert und damit seinen Namen verdient hat?

hth: Vom Grundsatz her ist das eine sehr gut Sache. Wir sind sehr froh die Chance bekommen zu haben bei „Jobperspektive 58+“ mitwirken zu können. Perspektivisch funktioniert es für uns, weil das Programm auf 3 Jahre angelegt ist. Das ist eine gute Planungszeit für uns, aber auch für die Langobardenwerkstatt. Wenn man bedenkt, dass heutzutage viele junge Leute oft nur mit 1-Jahres-Verträgen auskommen und immer wieder von vorne anfangen müssen, ist unsere Fördermaßnahme eine ordentliche Basis.

bth: Wir sind auf jeden Fall sehr motiviert. In drei Jahren kann man wirklich viel bewirken. Wir sind erstmal optimistisch, schauen nach vorne. Wir denken, dass sich Engagement und Zuversicht auszahlen.

aha: Und „perspektivisch“ auf die Langobardenwerkstatt selbst gemünzt? Bringt das Programm etwas?

hth: Naja, wie eben schon von meiner Frau gesagt. In drei Jahren kann man schon Einiges erreichen. Das ist wie mit einer stetig organisierten Arbeit. Die zahlt sich irgendwann auch aus, man muss nur dran bleiben. Die Werkstatt hat also auf jeden Fall etwas von „Jobperspektive 58+“. Vor dem Programm konnte nicht so viel strukturell und in die Zukunft hinein gearbeitet werden, das ist jetzt für die nächsten drei Jahre möglich.

aha: Die Langobardenwerkstatt Zethlingen gehört zu den drei musealen Institutionen, die der Landkreis betreibt. Was zeichnet die museumspädagogische Einrichtung besonders aus?

lm: Die Langobardenwerkstatt Zethlingen ist eine Einrichtung, die sich mit der Siedlungs- und Kulturgeschichte unserer Region in der Zeit vor ca. 2.000 Jahren beschäftigt. Was wir hier vermitteln wollen ist so etwas wie das Grundlagenwissen der handwerklichen Fähigkeiten unserer Vorfahren in der Altmark. Ich finde das sehr wichtig, weil gerade heute viel geschichtliches Grundlagenwissen verloren geht und wir immer mehr in virtuelle Welten abgleiten. Die schöne neue digitale Welt kann viel leisten. Was sie aber nicht kann, ist den Blick zu öffnen für die zwischenmenschlichen Dimensionen von Historie, Kunst und Kultur. Das kann, zumindest in Teilen, die Werkstatt leisten und die vielen Anmeldungen von Schulklassen aus dem Land Sachsen-Anhalt, aber auch aus dem benachbarten Niedersachsen zeigen, dass so eine Einrichtung vielleicht mehr denn je gebraucht wird. Für die Saison 2017 haben wir bereits jetzt, also viele Monate vor Saisonstart, 1.200 Anmeldungen von Schülerinnen und Schülern vorliegen. 2016 kamen wir übrigens auf insgesamt 5.300 Besucher in der Zeit vom 01.05.-30.09. – damit sind wir erstmals über die 5.000er-Marke gekommen. 

Infoschild zum Förderprogramm "Jobperspektive 58+"


ZUSATZ & HINTERGRÜNDE ZUM INTERVIEW

Langobardenwerkstatt Zethlingen – germanisches Leben zwischen Antike & Gegenwart
Als Pfingsten 1990 auf dem Mühlenberg in Zethlingen erste Versuche zur Eisenerzeugung im Rennofen stattfanden, ahnte keiner der Beteiligten, was sich daraus entwickeln würde. Im Mai 1991 fanden die ersten, durch das Johann-Friedrich-Danneil-Museum Salzwedel organisierten offiziellen Werkstattwochenenden am Südhang des Mühlenberges statt. Lag zu Beginn das Hauptaugenmerk auf der „Experimentellen Archäologie“, so änderte sich die Ausrichtung zunehmend hin in Richtung Museumspädagogik. Es sollte der Versuch gewagt werden, das Leben der germanischen Bevölkerung eines bestimmten Zeitabschnittes möglichst anschaulich zu vermitteln. Seit Mitte der 1990er Jahre sind die Aktionstage in der Langobardenwerkstatt Zethlingen wichtiger Bestandteil sowohl der Museumsarbeit als auch der Arbeit des Fördervereins geworden und aus dem Veranstaltungskalender des Altmarkkreises Salzwedel nicht mehr wegzudenken. Trotz ansonsten allgemein sinkender Besucherzahlen blieb die Langobardenwerkstatt bisher von diesem Trend unberührt. Im Gegenteil: Die Besucherzahlen steigen seit einigen Jahren leicht an.
Auszug aus: www.langobarden-zethlingen.de
Siehe auch: www.museen-altmarkkreis.de/langobardenwerkstatt-zethlingen/

■ Strukturen der Zielgruppen- und Beschäftigungsförderung im Altmarkkreis Salzwedel
Aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds, des Landes Sachsen-Anhalt sowie einzelner Projektträger werden im Altmarkkreis Salzwedel vier Förderprogramme zur Stärkung der Beschäftigung umgesetzt. Kernziele sind die Ausschöpfung vorhandener Erwerbspotenziale durch Maßnahmen zur Verhinderung von Arbeitslosigkeit sowie die soziale und berufliche Integration von Erwerbslosen. Die Arbeitsmarktförderung im Altmarkkreis wird seit März 2016 durch den Regionalen Koordinator Christian Wiemann betreut. Tel.: 03901/840-260; Christian.Wiemann@Altmarkkreis-Salzwedel.de

Gesellschaftliche Teilhabe – Jobperspektive 58+
Das Risiko von Langzeitarbeitslosigkeit ist bei älteren Erwerbslosen besonders hoch. Seit Juli 2016 wurden 36 Stellen auf dem Sozialen Arbeitsmarkt geschaffen, um Arbeitssuchenden über 58 Jahren für 3 Jahre eine Beschäftigungsperspektive zu bieten. Für die zusätzlichen und im öffentlichen Interesse liegenden Tätigkeiten erfolgt ein Lohnkostenzuschuss bis zu 950 EUR pro Personenmonat.

STABIL
Seit Juli 2016 werden in Salzwedel und Gardelegen Personen unter 25 Jahren mit mangelnder Ausbildungs- oder Beschäftigungsfähigkeit durch sozialpädagogische Begleitung und produktions-nahes Lernen aufs Berufsleben vorbereitet. Dabei sollen insbesondere die nötigen Handlungs-kompetenzen für ein selbstbestimmtes Leben außerhalb der Grundsicherung vermittelt werden.

Familien stärken – Perspektiven eröffnen
Bereits seit Juli 2015 erfolgt eine individuelle Beratung von Alleinerziehenden, welche ein besonders hohes Arbeitslosigkeitsrisiko tragen. Familienintegrationscoaches unterstützen beim Abbau von Beschäftigungshemmnissen, etwa unzureichende Betreuungsangebote, und helfen bei der Stellensuche. Arbeitgeber profitieren bei Einstellungen von Lohnkostenzuschüssen bis zu 7.000 EUR.

Aktive Eingliederung
Personen mit besonderen Vermittlungshemmnissen wie Langzeitarbeitslosigkeit oder gesundheitlichen Einschränkungen werden seit August 2016 in Kalbe (Milde) durch eine individuelle Integrationsbegleitung in Verbindung mit zielgerichteten Qualifizierungen fit für den Arbeitsmarkt gemacht. Im Anschluss werden passende Beschäftigungsangebote erschlossen und Integrationspraktika durchgeführt.