Informationsgruppe stimmt schrittweise Untersuchung von Bohrschlammgruben ab
PM: 16.07.2019, Landesanstalt für Altlastenfreistellung des Landes Sachsen-Anhalt
Am 16.04. und am 15.07.2019 fanden im Umweltamt des Altmarkkreises Salzwedel weitere Sitzungen der „Informationsgruppe Bohrschlammgruben“ statt. Die Informationsgruppe begleitet die Erarbeitung eines Handlungskonzeptes, um Bohrschlammgruben, deren Flächen meist bereits seit Jahrzehnten landwirtschaftlich genutzt werden, nach ihrem Gefahrenpotenzial für Mensch und Umwelt abschließend bewerten zu können. Der Informationsgruppe gehören Vertreter der Landwirtschaft, der Bürgerinitiative „Saubere Umwelt und Energie Altmark“, des Altmarkkreises Salzwedel, des Ordnungs- und Umweltausschusses des Kreistages sowie der Landesanstalt für Altlastenfreistellung (LAF) an.
Mit der Erarbeitung des Handlungskonzeptes hat die LAF ein fachkundiges Ingenieurbüro beauftragt. Die Sitzungen der Informationsgruppe dienen dazu, die Beteiligten regelmäßig über den Fortgang der Arbeiten zu informieren, die geplante Vorgehensweise zu erörtern und Entscheidungsprozesse dadurch transparent und nachvollziehbar zu gestalten.
Während in der ersten Beratung am 26.03.2019 die rechtlichen Rahmenbedingungen, die Zielstellung und die geplante Vorgehensweise zur Untersuchung und Bewertung der Gruben vorgestellt wurden, dienten die 2. und 3. Sitzung der Erläuterung des Untersuchungsumfangs sowie der Kategorisierung und Auswahl von 15 beispielhaft umfassend zu untersuchenden Bohrschlammgrubensystemen. Auf Basis dieser Untersuchungen, in die neben Boden und Grundwasser auch Nutzpflanzen einbezogen werden sollen, werden die zu erwartenden Auswirkungen der Bohrschlammgruben auf die Umwelt erfasst und bewertet. Für die Untersuchung und Bewertung weiterer Bohrschlammgruben werden daraus methodische Vorgehensweisen abgeleitet.
Der Informationsgruppe wurde vom Gutachter die Auswahl der zu untersuchenden Stoffe (insb. Mineralölkohlenwasserstoffe, Schwermetalle und Salze) vorgestellt und anschließend erörtert. Im Ergebnis wurde festgelegt, zusätzlich auch polycyclische (PAK) und aromatische (BTEX) Kohlenwasserstoffe vorerst an fünf Standorten mit zu untersuchen.
Am 15.07.2019 wurde die Auswahl der zu untersuchenden Bohrschlammgrubensysteme erörtert. Bei der Auswahl waren neben bodenschutzrechtlichen Vorgaben bzgl. der Nutzung (Ackerbau, Grünland, Wald) auch die Geschütztheit des Grundwassers durch den überlagernden Boden (z.B. Ton, Lehm, Sand) sowie der Abstand zum Grund- und Oberflächengewässer zu berücksichtigen. Im Ergebnis sind 15 repräsentative Standorte ausgewählt worden, die nunmehr zu untersuchen sind. Die dazu erforderlichen Ausschreibungen sollen in dieser Woche veröffentlicht werden.
Die nächste Zusammenkunft der Informationsgruppe ist für den Herbst vorgesehen. An diesem Termin sollen die Feldarbeiten zur Gewinnung von Boden- und Grundwasserproben vor Ort begleitet werden.
Hier gerne die PM als PDF-Dokument.
Die Zusammenfassung der Ergebnisse hier auf der Homepage unter Wirtschaft & Natur/ Natur- u. Umweltschutz/ Untere Abfall- und Bodenschutzbehörde.
Vorschaubild: Screenshot_Landesbohrdatenbank_LAGB
Kontakt:
Projektleiter Klaus Heise
Landesanstalt für Altlastenfreistellung Sachsen-Anhalt
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