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Im touristischen Fokus: Großsteingräber der Altmark

Im touristischen Fokus: Großsteingräber der Altmark
Pflege soll zukünftig verbessert werden | Erfahrungsaustausch & Vernetzungstreffen fand statt | Anbindung an Radwegenetze | langfristige regionale & überregionale Vermarktung vorgesehen

Altmarkkreis Salzwedel, 30.01.2018: Ausgewählte Großsteingräber der Altmark sollen zukünftig besser gepflegt und zielgerichteter vermarktet werden. “Wir haben einen ungenutzten Kulturschatz der Menschheitsgeschichte vor Ort. Es wäre schade diesen nicht in Wert zu setzen, um zukünftig mehr Kulturtouristen in die Altmark zu locken“, sagte Michael Ziche, Landrat des Altmarkkreises Salzwedel, vor Kurzem. In diesen Tagen fand in den Räumen der Kreisverwaltung ein erstes überregionales Vernetzungstreffen mit dem erweiterten Ansatz „Pflege & Vermarktung“ statt.

Eingeladen waren Mitarbeiter aus dem Landkreis Stendal, dem Landkreis Börde, dem Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt, dem Amt für Landwirtschaft und Flurneuordnung Altmark, der ABS Drömling, den Kreismuseen des Altmarkkreises und dem Bördekreis, etliche Gemeindebürgermeister sowie der Verein Junge Archäologen Altmark. Erfahrungen aus den letzten Jahren wurden ausgetauscht und diskutiert, wie das anvisierte und ambitionierte Ziel erreicht werden kann.  

„Jetzt gilt es einen Schritt weiterzugehen und tatsächlich praktisch zu schauen, was wir aus den Erfahrungen der Vorjahre lernen können, konkreter zu werden und einige Großsteingräber in eine funktionierende langfristige Pflege und Vermarktung bekommen“, so Amanda Hasenfusz, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Altmarkkreis Salzwedel. Sie hatte, zusammen mit Lothar Mittag, dem Leiter der Langobardenwerkstatt Zethlingen, die Initiative gestartet. Und weiter: „Es wird 5-10 Jahre dauern bis wir bundesweit mit den Großsteingräbern touristisch punkten können. Das ist ein langer und sehr steiniger Weg, aber es wird sich lohnen, denn wir haben hier wirklich ein außergewöhnliches Kulturgut der Menschheitsgeschichte vor uns.“

In den kommenden Wochen werden einige Großsteingräber in der Altmark sondiert, Gespräche mit Landwirten und Eigentümern wegen der Schaffung von Zuwegungen folgen als nächstes. Es gilt zu schauen, wie man die Gräber an den landkreisübergreifenden Altmarkrundkurs oder zukünftige Radwegenetze der Region einbinden kann. Zugleich rückt auch das Thema „Grünes Band“-Lückenschluss zwischen den Erlebnisregionen rund um Salzwedel und dem Naturpark Drömling weiter ins Bild, denn gerade im Altmarkkreis Salzwedel liegen sehr viele Gräber in der Nähe des Grünen Bandes.

Auch sehr wichtig für die touristische Zukunft der Großsteingräber: Die möglicherweise Richtung nördliches Sachsen-Anhalt geplante Ausweitung der derzeit ausschließlich im Süden des Landes angesiedelten Touristik-Route „Himmelswege“. Weitere Vermarktungsportale, auch mit Blick in die europäische Ebene, werden ebenfalls diskutiert. Die Netzwerkarbeit wird ausgebaut.   

Die Herrichtung besonders wertvoller Großsteingräber für eine touristische Nutzung – gemeint ist die Pflege, Schaffung von Zuwegungen und eine einheitliche Ausschilderung – ist die Basis für eine regionale und überregionale Vermarktung. “Ohne eine ausreichende Pflege kann keine Vermarktung stattfinden und umgekehrt ist es auch so. Denn nur Pflege, ohne das jemand das Kulturgut wahrnimmt ist schlicht sinnlos. Allerdings ist es auch unsere Pflicht, die nicht so schönen Gräber zu erhalten, denn es handelt sich in jedem Falle um wertvolles Kulturgut“, sagte Lothar Mittag.  

Hintergrund Großsteingräber/Megalithanlagen:
Megalithanlagen zählen seit jeher zu den imposantesten Relikten unserer Vorfahren und haben es in einigen Fällen auch zu Weltruhm gebracht. Neben den magischen Steinkreisen wie Stonehenge oder geheimnisvollen Steinreihen wie Carnac in der Bretagne bildet die Gruppe der Großsteingräber den weitaus größten Anteil unter den Megalithanlagen. Schon die altmärkischen Gelehrten Johann-Joachim Winkelmann (1717-1768) und Johann-Friedrich Danneil (1783-1868) waren Bewunderer der megalithischen Großbauten der Altmark. Großsteingräber, auch Hünengräber genannt,  gibt es vorwiegend in den nördlichen Breiten Europas. Sie gelten als älteste bekannte Grabbauten der Menschheitsgeschichte sind vor ca. 3.500 vor unserer Zeitrechnung entstanden – also älter als die Pyramiden in Ägypten. Die Zeit, in der sie entstanden sind, nennt man Jungsteinzeit. Sie gilt als kulturelle Revolutionsepoche, da mit ihr die Sesshaftwerdung des Menschen verbunden ist. Im Altmarkkreis Salzwedel und im Landkreis Stendal gibt es derzeit noch knapp 50 von ehemals über 200 Großsteingräbern. Im Landkreis Börde findet man noch mehr 80 Anlagen.  

Lage der Großsteingräber in der Altmark (Auszug aus dem Buch Großsteingräber der Altmark)

Cover Buch Großsteingräber der Altmark von Dr. Barbara Fritsch, Lothar Mittag und Hartmut Bock

PRESSEMITTEILUNG als PDF zum Ausdrucken.

Mit herzlichen Grüßen!

Das Presseteam des Altmarkkreises Salzwedel
Birgit Eurich & Amanda Hasenfusz
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birgit.eurich@altmarkkreis-salzwedel.de | amanda.hasenfusz@altmarkkreis-salzwedel.de

PRESSEBILD: Großsteingrab bei Stöckheim, c AMK (Amanda Hasenfusz)

PRESSEBILD: Großsteingrab bei Bierstedt, Lichtbildfotografie, c Dieter Horn, Fotoschule Horn

PRESSEBILD: Vernetzungstreffen zum Thema Großsteingräber am 23.01.2018 in der Kreisverwaltung des Altmarkrkeises Salzwedel, c AMK (Birgit Eurich)