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Hochzeit des Eichenprozessionsspinners

Risiken beim Kontakt mit Brennhaaren | Ratschläge zum Umgang aus dem Amt für Verbraucherschutz und Gesundheit

Altmarkkreis Salzwedel, 19.06.2024: Der Eichenprozessionsspinner (Thaumetopoea processionea) ist ein Nachtfalter, der zur Unterfamilie der Prozessionsspinner gehört und hauptsächlich in den Eichenwäldern Süd- und Mitteleuropas verbreitet ist. Aufgrund des Klimawandels ist der Nachtfalter auch immer stärker in unseren Breitengraden anzutreffen.      

Mit dem Beginn der Vegetation im April/ Mai schlüpfen seine Raupen. Ab dem dritten Larvenstadium entwickelt die Raupe, zum Schutz vor Fressfeinden ein Eiweißgift Thaumetoporin, welches in ihren Gifthaaren eingelagert ist. Bei Kontakt oder auch durch Umwelteinflüsse wie z.B. Wind brechen die hohlen Haare von dem Tier ab und durch die Luftströmungen können diese dann weite Strecken zurücklegen. Die Größte Gefahr geht im Zeitraum von Anfang Mai bis Ende Juni aus, da in diesem Zeitraum die „Raupenfraßzeit“ stattfindet. Die abgebrochenen Haare behalten über Jahre ihre giftige Wirkung und können in Nestern, im Unterholz oder auch auf erdreichen Böden überdauern. Bevorzugte Siedlungsgebiete sind Waldanlagen, Siedlungsgebiete mit lichten und besonnten Einzelbäumen, Gartenanlagen, Freizeitanlagen wie Schwimmbäder oder Kinderspielplätze. Aber auch an Straßenrändern oder Fahrradwegen kann man die Nester finden.

Bei Kontakt mit der Haut kann es zu Hautausschlag, Raupendermatitis oder auch allergischen Reaktion kommen. Gelangen die Härchen ins Auge, kommt es oft zu Konjunktivitis, einer Bindehautentzündung mit Rötung, Lichtempfindlichkeit und starker Lidschwellung. Auch kann eine Entzündung der Hornhaut nicht ausgeschlossen werden. Werden die Haare über den Luftweg eingeatmet kann es zu einer Reizung, Entzündung oder Schwellung der Schleimhäute kommen. Gerade bei Kinder besteht ein erhöhtes Gesundheitsrisiko, da ihre Atemwege viel enger ausgebildet sind als bei Erwachsenen. Weitere Symptome sind Müdigkeit, Schwindel, Schüttelfrost oder auch Fieber. In seltenen Fällen können allergische Schockreaktionen auftreten.      

Bevorzugte Siedlungsgebiete sind Waldanlagen, Siedlungsgebiete mit lichten und besonnten Einzelbäumen, Gartenanlagen, Freizeitanlagen wie Schwimmbäder oder Kinderspielplätze. Aber auch an Straßenrändern oder Fahrradwegen kann man die Nester finden.    

Im Rahmen des vorbeugenden Verbraucherschutzes empfiehlt das Amt für Verbraucherschutz und Gesundheit das Meiden von befallenen Arealen. Auch sollte nach einem Kontakt die Kleidung gewechselt und der Körper komplett abgeduscht werden.

Die Maßnahmen zur Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners in den kreiseigenen Zuständigkeitsbereichen werden für gewöhnlich mittels eines Vergabeverfahrens durch den Altmarkkreis Salzwedel in Auftrag gegeben. Aufgrund von Verzögerungen seitens der Vergabekammer des Landesverwaltungsamtes und der bereits zu weit fortgeschrittenen Entwicklung der Larven des Eichenprozessionsspinners sowie der Wirkung des einzusetzenden Biozids (Foray ES), ist eine chemische Bekämpfung nun nicht mehr realisierbar. Der Zeitpunkt um eine effektive Bekämpfung umsetzen zu können, ist bereits überschritten.

>> Hier die Pressemitteilung in PDF.