
Liebe Mitbürgerinnen & Mitbürger,
als Landrat des Altmarkkreises Salzwedel sende ich Ihnen herzliche Grüße zum Jahreswechsel.
Zwischen den Feiertagen ergibt sich vielleicht die Gelegenheit ins Jahr 2018 zurückzublicken und auch mit etwas Neugierde und Spannung zu schauen, was das kommende Jahr mit sich bringen wird. Ich hoffe, dass darüber Zeit bleibt, im Kreis der Familie oder Freunde auch inne zu halten und etwas Ruhe zu genießen. Solche Momente sind wichtig zur Orientierung, Erholung und Selbstreflexion.
Auch in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft findet das regelmäßig zum Jahresende statt und das ist auch gut so, da es doch gleichzeitig eine Standortbestimmung darüber ist, was erreicht wurde bzw. zur Feststellung, was noch verändert werden muss.
Der Kreistag hat zum Beispiel in seiner letzten Sitzung vor wenigen Tagen wichtige Beschlüsse im Bereich Abfallwirtschaft, Förderung des ÖPNV und der Schulentwicklung gefasst. Kritisiert wurde zu recht, dass die neuen Regelungen des Schulgesetzes nicht ausreichen, um die Bedürfnisse unseres ländlichen Raumes zu berücksichtigen oder, dass Krankenhäuser unzureichend ausfinanziert sind und dass das zu Lasten der Mitarbeiter geht. Auch die unzureichende Sanierung von Landes- und Kreisstraßen wurde angesprochen. Der Kreis wird sich dafür einsetzen, dass all das bei den zuständigen Stellen angesprochen und auch geändert wird.
Nicht beschlossen wurde der Haushalt 2019. Rechtsunsicherheiten in den Finanzbeziehungen zwischen Gemeinden und Landkreis haben dazu geführt. Hier gilt Gründlichkeit vor Schnelligkeit. Außerdem soll diese Finanzbeziehung fair und ausgewogen gestaltet werden. Für die nächsten Monate stehen jedoch ausreichende Mittel und Ermächtigungen zur Verfügung, um weiterhin z. B. in Infrastruktur zu investieren. Erfolgreich wurde das ja bereits in den kreiseigenen Schulen und deren Digitalisierung getan.
Digitalisierung ist aber auch als Begriff in aller Munde, wenn es darum geht, Herausforderungen der Zukunft zu benennen. Nicht nur die Wirtschafts- und Arbeitswelt wird davon betroffen sein, wenn es darum geht, ganze Prozesse zu digitalisieren bzw. automatisieren. Auch das Privatleben wird und ist bereits davon betroffen. Für den ländlichen Raum wird es eine große Chance sein, öffentliche u.a. Dienstleistungen näher an den Kunden bzw. Bürger zu bringen. Themen, wie Tele-Medizin, E-Government, Onlinebanking, autonomes Fahren, aber auch das Einkaufen im Internet sind Dinge, die uns nicht erst morgen oder übermorgen berühren, sondern schon heute, teilweise den Alltag bestimmen – ganz abgesehen von den digitalen Kommunikationsmöglichkeiten und dem Konsum von Nachrichten aus aller Welt.
Dazu brauchen wir aber auch die notwendige Infrastruktur, die eben als hochleistungsfähiges Internet noch nicht überall zur Verfügung steht. Das soll nun geändert werden. Der Zweckverband Breitband Altmark (ZBA), der eigens dafür durch die Landkreise und die meisten Kommunen der Altmark gegründet wurde, ist in öffentlichen Veranstaltungen unterwegs, um allen, die daran angeschlossen werden können, zu erklären, wie und wann das passiert. Ich weiß, dass das Interesse groß ist, dass es aber auch viele Fragen und Vorbehalte gibt. Es wird versucht, alles zu beantworten. Lassen Sie sich beraten, gehen Sie hin oder rufen an. Auch online-Auskünfte sind möglich unter www.breitband-altmark.de
Ich kann Ihnen versichern, dass es für die gesamte Altmark eine riesige Chance ist, die wir jetzt ergreifen müssen. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass die Thematik sehr komplex ist und durch EU Beihilfe- und Vergaberecht kompliziert wird. Nicht jeder kann verstehen, dass er nicht angeschlossen werden kann. Aber betrachten Sie es als ersten Schritt, der erfolgreich gegangen werden muss, dann werden weitere folgen. Wir haben es jetzt in der Hand, die Zukunft selbst zu gestalten. Machen Sie mit, lassen Sie sich anschließen!
Zukunft braucht Zusammenhalt – das gilt heute mehr denn je in allen gesellschaftlichen Bereichen und wird vielfach durch das ehrenamtliche Engagement vieler Bürgerinnen und Bürger sichergestellt. Deshalb wurde 2018 ein neuer Ehrenamtspreis für den gesamten Landkreis in verschiedenen Kategorien ausgelobt. Er wurde am 22.06.2018 im Freilichtmuseum Diesdorf verliehen. Wirklich tolle Menschen haben ihn bekommen, viele andere hätten ihn auch verdient. Auch im Jahr 2019 soll dieser Preis wieder verliehen werden. Ich hoffe, dass daraus eine Tradition wird, da sich ohne Ehrenamt Kommunalpolitik heute nicht erfolgreich gestalten lässt. Vorschläge für Kandidaten in den Kategorien „Junges Ehrenamt“, „Alltagshelden“, „ Lebenswerk“ und „Sonderpreis kommunales Ehrenamt“ können noch bis zum 05.03.2019 abgegeben werden.
Schon heute will ich jedoch Danke sagen für das, was in den vielen Stadt- und Gemeinderäten, Vereinen, in der Nachbarschafts- und Altenhilfe, in den Feuerwehren, im Rettungsdienst, in der Kinder- und Jugendhilfe, beim Sport und in den Musik- und Tanzgruppen, im Tier- und Naturschutz sowie in allen anderen Bereichen ehrenamtlich 2018 geleistet wurde.
Engagement von der Basis ist wichtig. In den Einheitsgemeinden und Dörfern des Landkreises tut sich viel. Es wird mit Ideen und Leidenschaft in die Zukunft geschaut. Ein gutes Beispiel dafür war 2018 das Dorf Quarnebeck. Sieger im Kreis- und Landeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“. Jetzt ist das Dorf auf der Zielgeraden – der Bundeswettbewerb ist die nächste Station. Dafür wünsche ich viel Erfolg.
Am Sonntag, den 26.05.2019 findet die Europa- und Kommunalwahl statt. Auch der Kreistag wird neu gewählt. Ich sage ganz bewusst: Hier wünsche ich mir einen demokratischen Wettbewerb um Ideen, Konzepte, Mehrheiten und Mandate. Ob jung oder alt, jeder ist aufgerufen, sich aktiv in die zu wählenden Räte und den Kreistag einzubringen. Kommunalpolitik ist Basisarbeit für die Menschen, sie macht sogar Spaß und kann auch hin und wieder erfolgreich sein. Machen Sie mit, gestalten Sie mit!
Der Altmarkkreis Salzwedel wird im Übrigen im kommenden Jahr 25 Jahre alt. Eine Erfolgsgeschichte, die viele mitgeschrieben haben. Das soll gebührend gefeiert werden. Im Rahmen des Drömlingsfestes wollen wir das Jubiläum am 21.06.2019 in Kunrau mit möglichst vielen Bürgerinnen und Bürgern festlich begehen. Alle sind dazu recht herzlich eingeladen.
Natürlich soll nicht vergessen werden, dass 2019 auch das Jahr ist, in dem vor 30 Jahren die Mauer fiel, die uns Deutsche Jahrzehnte trennte. Nutzen wir dieses Jubiläum, um in Dankbarkeit an die friedliche Revolution 1989 zu erinnern und schließlich daran, dass die darüber gewonnene Freiheit die Einheit Deutschlands brachte. Deshalb können wir Ostdeutsche auch besonders selbstbewusst in dieses Jubiläumsjahr gehen. Tun wir das und nutzen diese Freiheit zur Gestaltung unserer Heimat.
Ich darf Ihnen für das neue Jahr alles Gute und viel Gesundheit wünschen und verbinde meinen Wunsch mit der Hoffnung, dass wir gemeinsam ein friedliches und erfolgreiches Jahr 2019 erleben.
Ihr Landrat
Michael Ziche