Chancengleichheit wird gefördert | Soziale Arbeit in Kitas notwendig
Altmarkkreis Salzwedel, 10.04.2024: Das Land Sachsen-Anhalt gewährt dem Landkreis Altmarkkreis Salzwedel über ein Förderprogramm (§ 23 KiFöG-LSA) jährliche Zuweisungen für Kindertageseinrichtungen mit besonderen Bedarfen. Die Projekte sind ausschließlich für den Krippen- und Kindergartenbereich vorgesehen. Sie sollen individuelle Benachteiligungen der Kinder ausgleichen und Chancengleichheit unterstützen.
Im Jahr 2024 werden 11 Einrichtungen mit einer 0,5 VZÄ –Stelle gefördert:
Kita „Purzelbaum“ in Depekolk
Kita „Sonnenschein“ und „Krümelkiste“ in Gardelegen
Kita „Pünktchen“ in Kalbe
Kita „Schatzkästchen“ in Kalbe
Kita „Spatzennest“ in Klötze
Kia „Kleiner Fuchs“ in Mechau
Kita „Am Kronsberg“ und „Max und Moritz“ sowie „Am Feuerwehrplatz“ in Salzwedel
Fachlich begleitet der Träger der öffentlichen Jugendhilfe/Jugendamt durch eine pädagogische Fachberatung die Kitas. Gemeinsam wird an dem Ziel gearbeitet durch SOZIALE ARBEIT in den Kitas die Chancengleichheit der Kinder zu fördern.
Warum ist soziale Arbeit in der Kita notwendig?
Kinder entwickeln sich ganz unterschiedlich. Die Bandbreite der normalen Entwicklung ist groß. Für die Beurteilung spielen Faktoren wie zum Beispiel das familiäre Umfeld, Lebensgewohnheiten und die individuelle Entwicklung des Kindes eine Rolle. Jede Familie ist einzigartig. Sie besitzt einmalige Systemcharakteristika, Strukturen, Beziehungsqualitäten, Interaktionsmuster, Regeln usw. Jedes Kleinkind erlebt seine Familie anders. Es wächst in einem sozialen Milieu auf, in dem seine Bezugspersonen ganz individuell auf seine einzigartigen Eigenschaften, Bedürfnisse, Emotionen, und Aktivitäten eingehen. Kita und Familie bilden das Lebensumfeld des Kindes und prägen es. Die Zusammenarbeit mit Eltern spielt deshalb eine bedeutsame Rolle, weil Kinder zunehmend früher und länger Zeit in Betreuungseinrichtungen verbringen, die Familie aber nach wie vor die wichtigste und einflussreichste Bildungsinstanz ist. (Rauschenbach 2011). Schlussfolgernd kann eine optimale Förderung für Kinder mit besonderen Bedürfnissen nur gemeinsam, mit Einbindung der Familien, gelingen.
Wie kann die Umsetzung von SOZIALER ARBEIT in Kitas gelingen?
Die zusätzliche Fachkraft hat im Projekt eine Beratungsfunktion gegenüber den Eltern und den Teammitgliedern. Sie bringt notwendige Informationen und Netzwerke in die Kitas, um Eltern im Alltag gut begleiten zu können. Gemeinsam mit den Kita-Kolleg*innen entwickelt sie bedarfsorientierte, niederschwellige pädagogische Angebote für die Kinder im Kita-Alltag. Beispiele aus dem Alltag: pädagogische Begleitung von Kolleg*innen und Eltern bei Kindern mit kreativem Verhalten; Unterstützung bei der Beantragung von versch. Hilfen bei Migrationsfamilien, niederschwellige Hilfe bei Erziehungsfragen der Eltern, Themen für Team-Fortbildungen, Kooperationen mit Experten, neue Vorgehensweisen und Impulse in Kita-Teams tragen etc.
Gestern fand im Rahmen der pädagogischen Fachberatung ein 2. Treffen der zusätzlichen Fachkräfte in der integrativen Kindertageseinrichtung „Arche Noah“ in Gardelegen statt. Nach einer Hausbesichtigung konnten die Erzieher*innen sich praktische Impulse für die Strukturen und pädagogische Maßnahmen für die Entwicklungsförderung von Kindern mit besonderen Bedürfnissen sowie für die Beratung von Eltern in Form eines „Elterncafés“ holen. Weitere Treffen werden folgen und Bereiche wie ressourcenorientierte Gesprächsführung sowie videogestützte Beratung (Marte Meo) beinhalten.
>> Hier die Pressemitteilung in PDF.