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Endlich Startschuss!

Arbeiten zur Umsetzung der Kirche aus Klein Chüden ins Freilichtmuseum Diesdorf haben begonnen

Altmarkkreis Salzwedel, 21.10.2019: In der vergangenen Woche haben die Arbeiten zur Umsetzung der Kirche aus Klein Chüden ins Freilichtmuseum Diesdorf begonnen. Vorgesehen ist die Rekonstruktion der Kirche auf Grundlage eines bauhistorischen Gutachtens und archivalischer Forschungen. Zudem soll eine Dauerausstellung die Themen ländliche Frömmigkeit und kirchliches Leben präsentieren. Mit Bezug auf die Kirchenglocke soll zudem an das Schicksal des Ortes Jahrsau gemahnt und in geeigneter Weise an die innerdeutsche Grenze und ihre Opfer erinnert werden. Auch die Nutzung zu Gottesdiensten und Andachten (u.a. zum traditionellen „Vergodendeel“ und zum Erntedanktag) soll wieder ermöglicht werden.

Dezernentin Kathrin Rösel betont, „dass das Freilichtmuseum Diesdorf durch die Umsetzung ein Alleinstellungsmerkmal erhält und unter den nord-ostdeutschen Freilichtmuseen als Kultureinrichtung mit regionaler Bindekraft und überregionaler touristischer Ausstrahlung langfristig profiliert und gestärkt wird."

Die Kirche ist 1793 in regionaltypischer Fachwerkbauweise errichtetet worden (Länge 9,50 m, Breite ca. 6,50 m breit, Höhe bis zur Traufe ca. 3,50 m, Dachhöhe ca. 3 m) und steht für ein aussagekräftiges Beispiel der altmärkischen Sakrallandschaft mit ihren über 500 Dorfkirchen. Bisher stellt dieser Bereich der regionalen Baukultur ein Desiderat im Freilichtmuseum dar. Die Kirche - in den Quellen als „Kapelle“ bezeichnet - wurde vermutlich als Ersatz für die stark baufällige spätmittelalterliche Ortskirche errichtet, die erstmals 1388 belegt ist.

Ein Turm ist nicht vorhanden; die Kirchenglocke ist außen am Ostgiebel angebracht. Es handelt sich um die Glocke des Nachbarortes Jahrsau, der in den 1950er Jahren geschleift wurde. Dadurch wurde die Kirche von Klein Chüden auch zu einem Mahnmal der deutschen Teilung. Da die Klein Chüdener Kirche nicht mehr zu Gottesdiensten genutzt werden konnte, wurde sie am 24. März 2019 entwidmet. Der Kirchenkreis Salzwedel hat das Gebäude zur Umsetzung an den Altmarkkreis Salzwedel unentgeltlich übertragen.

Die Umsetzung der Fachwerkkirche wurde ermöglicht durch die Unterstützung mit ca. 178.000 Euro aus dem Förderprogramm „ländliche touristische Infrastruktur“ nach der Richtlinie zur Förderung der regionalen ländlichen Entwicklung des Landes Sachsen-Anhalt in der EU-Förderperiode 2014 bis 2020 (RELE 2014-2020). Die Baukosten belaufen sich insgesamt auf ca. 298.000 Euro.

Vorgesehen sind:
•    der Abbau am Standort Klein Chüden (45.-51. KW 2019)
•    Transport der geborgenen Bauteile ins Freilichtmuseum Diesdorf (45.-51. KW 2019)
•    und dort Wiedererrichtung als Teil des historischen Bauensembles (Frühjahr 2020)
Durch die Umsetzung der Kirche aus Klein Chüden wird:
•    das Gebäude als Zeugnis der regionalen Baukultur bewahrt,
•    ihre Funktion als Mahnmal der deutschen Teilung erhalten,
•    das Bauensemble des Freilichtmuseums durch eine „Kirche im Dorf“ abgerundet.


BILD_(c)_AMK: Kirchenbau in Klein Chüden

BILD_(c)_AMK: Den offiziellen Startschuss für die Umsetzung gaben, v.r. Dezernentin Kathrin Rösel, Leiter der Museen Dr. Jochen Hofmann und Bert Schulze vom beauftragten Planungsbüro

BILD_(c)_AMK: Markierte Details des Kirchenbaus


Hier gerne die Pressemitteilung als PDF-Dokument.


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