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Bürgerbefragung zeigt Unterschiede im Gesundheitsverhalten im Altmarkkreis Salzwedel

Koordinierungsstelle Gesundheitliche Chancengleichheit Sachsen-Anhalt informiert

Der Altmarkkreis Salzwedel und die Koordinierungsstelle Gesundheitliche Chancengleichheit Sachsen-Anhalt (KGC) bei der Landesvereinigung für Gesundheit Sachsen-Anhalt e.V. geben die Veröffentlichung der Ergebnisse einer gemeinsam initiierten, repräsentativen Bürgerbefragung im Landkreis bekannt. Die Befragung, die vom 24. August bis zum 30. September 2023 durchgeführt wurde, zielte darauf ab, das Gesundheitsverhalten der Bevölkerung in der Region besser zu verstehen und Unterschiede zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen zu identifizieren. Mit der Durchführung und Auswertung der schriftlichen Befragung wurde das Zentrum für Sozialforschung Halle e.V. (ZSH) an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg beauftragt. Von den 3250 zufällig ausgewählten Bürgerinnen und Bürgern ab 16 Jahren sendeten 649 ihre Antwortbögen zurück, was einer Rücklaufquote von rund 20 Prozent entspricht. „Wir haben uns über die rege Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger sehr gefreut und möchten uns an dieser Stelle noch einmal herzlich für das Engagement bedanken!“ sagt Landrat Steve Kanitz.

Die Untersuchung im Altmarkkreis Salzwedel zeigt, dass mehr als die Hälfte der Befragten ihren Gesundheitszustand als gut oder sehr gut einschätzen. 6 von 10 Befragten geben langfristige Erkrankungen oder Gesundheitsprobleme an. 46,9 Prozent fühlten sich in den letzten 6 Monaten bei alltäglichen Aktivitäten gesundheitlich beeinträchtigt, wobei diese Angabe mit dem Alter der Befragten erwartungsgemäß steigt. Hinweise auf depressive Symptome finden sich bei etwa jeder sechsten befragten Person - häufige Symptome sind Schlafstörungen, Müdigkeit und Energielosigkeit.

66,5 Prozent der Befragten sind übergewichtig, davon 27 Prozent krankhaft übergewichtig (adipös). Männer sind häufiger betroffen als Frauen und mit dem steigenden Alter nimmt der Anteil zu. Besonders aufschlussreich sind hier allerdings die Daten zum Bewegungsverhalten der älteren Bevölkerung. 53 Prozent der Befragten im Alter von über 65 Jahren gehen im Altmarkkreis Salzwedel mindestens zwei Stunden pro Woche zu Fuß (deutschlandweit: 51,9 Prozent) und 41,5 Prozent der über 65-Jährigen fahren mindestens eine Stunde pro Woche Fahrrad (deutschlandweit: 21,9 Prozent). Diese Ergebnisse zeigen das Bewegungspotenzial des Landkreises. „Die Bewegungsfreude der Altmärkerinnen und Altmärker zeigt sich auch in den Mitgliederzahlen unseres Kreissportbundes. Nach Magdeburg und Dessau-Roßlau ist der Anteil der Gesamtmitgliederzahl im Verhältnis zur Wohnbevölkerung in unserem Landkreis am dritt höchsten und spricht somit für unsere vielfältige Vereinslandschaft. “ ergänzt der Landrat.

Beim Thema Ernährung geben 56,5 Prozent der Befragten an, mindestens einmal täglich Obst zu essen, während 37,1 Prozent angaben, mindestens einmal täglich Gemüse zu verzehren. Empfohlen von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung sind täglich drei Portionen Gemüse und zwei Portionen Obst. Die täglich verzehrten Portionsmengen zeigen, dass dieser Richtwert im Durchschnitt für den Obstverzehr erreicht wird, beim Gemüse noch eine Steigerung möglich ist. Fast neun von zehn Befragten trinken mehrmals täglich Wasser. Dieser gesunde Durstlöscher ist damit das mit Abstand am häufigsten konsumierte Getränk. Beim Alkoholkonsum zeigt sich, dass etwa jeder fünfte Befragte im vergangenen Jahr keinen Alkohol getrunken hat, wobei Männer tendenziell mehr Alkohol konsumieren als Frauen. Personen mit höherem Sozialstatus trinken häufiger Alkohol, während die Rate des Alkoholkonsums in riskanten Mengen im Altmarkkreis Salzwedel unter dem bundesweiten Durchschnitt liegt. Die Raucherquote unter den Befragten im Altmarkkreis Salzwedel ist geringer als der nationale Durchschnitt, Frauen rauchen seltener als Männer.

Ein weiterer wichtiger Aspekt der Befragung betraf die sozialen Unterstützungsstrukturen und Wohnpräferenzen der Befragten. Fast alle Befragten im Altmarkkreis Salzwedel sagen, dass sie Personen haben, auf die sie sich in schwierigen Zeiten verlassen können.

Zudem gaben über 62,8 Prozent der Befragten an, dass sie auch im Alter von 70 Jahren in ihrem eigenen Haus oder ihrer eigenen Wohnung leben möchten, ohne auf fremde Hilfe angewiesen zu sein. Weitere 28,8 Prozent wären bereit, in einer Wohnsituation zu leben, in der bei Bedarf Hilfe verfügbar wäre. Diese Daten weisen darauf hin, dass soziale Unterstützung und Unabhängigkeit im Alter wichtige Anliegen sind. Gesundheitsförderungsmaßnahmen sollten darauf abzielen, diese Unterstützungsnetzwerke zu stärken und Strategien zu entwickeln, welche die Selbständigkeit im Alter fördern.

„Die Ergebnisse zeigen, wie wichtig gezielte gesundheitsfördernde Maßnahmen zur Prävention im Altmarkkreis Salzwedel sind.“ sagt die Gesundheitskoordinatorin des Landkreises Marleen Knopf. Zusammen mit den regionalen Gesundheits- und Sozialakteuren möchte sie Strategien entwickeln, um die Gesundheit und das Wohlbefinden der Bürgerinnen und Bürger langfristig zu verbessern. „Gern beraten und begleiten wir den Landkreis auf diesem Weg.“ so Chris Bukall von der Landesvereinigung für Gesundheit Sachsen-Anhalt e.V.

>> Hier die Pressemitteilung der Koordinierungsstelle Gesundheitliche Chancengleichheit Sachsen-Anhalt in PDF.