Mariel Poppe sucht Inspiration für ihre Skulpturen bei den Baudenkmälern der Hansestadt Salzwedel
Altmarkkreis Salzwedel, 19.01.2024: In einer kleinen, lockeren Gesprächsrunde stellte sich gestern die erste Stipendiatin des Künstler- und Stipendiatenhauses des Altmarkkreises Salzwedel des Jahres 2024, Mariel Poppe, der Presse vor. Am 09. Januar 2024 bezog die bildende Künstlerin die Räumlichkeiten in der Kleinen Predigerstraße und wird sich dort bis Ende März ihren Arbeiten widmen.
Mariel Poppe ist auf Grund der Einfachheit und Schlichtheit fasziniert von dem Baumaterial „Ziegelstein“, welches jedoch genau deswegen vielfältige Möglichkeiten der Gestaltung bietet. Viele markante öffentliche Bauten auch in der Altmark, wie Rathäuser, Schulen, Industriegebäude und Türme sind aus Ziegeln erbaut.
Während des Stipendiums im Künstler- und Stipendiatenhaus möchte sich Mariel Poppe mit den Baudenkmälern der Hansestadt Salzwedel befassen. Besonders die Türme der Stadt und der Umgebung, wie zum Beispiel der Burgturm, der Wasserturm oder auch der alte Grenzturm Hoyersburg sollen der Künstlerin Inspiration geben.
„Aus Ziegel-Fundstücken baue ich mögliche und unmögliche Turmbauten, denen die Macht der Monumente entzogen ist: Türme, krumm und schief, perfekt unperfekt, manieristisch verspielt und bizarr surreal. Je unterschiedlicher die Fundstücke, desto besser: Ob Formsteine, glasierte Ziegel, Loch- oder Ziegelstrang, Hohlkammersteine, alle Formen und Modelle haben ihren ganz eigenen Charme und ihre eigene Geschichte.“, so die Künstlerin zu ihrem Vorhaben. „Ich hoffe hier in der Umgebung jede Menge Material für meine Arbeiten zu finden.“
Diese Werke nennt sie „Architektonische Ausrufezeichen“, welche sie fotografisch inszenieren und als Bestandteile in Collagen und Zeichnungen im Zusammenhang mit dem Stadtraum Salzwedel als auch dem Naturraum des Grünen Band verwenden möchte. Dabei werden die Maßstäbe manipuliert. Das heißt die Wahrnehmung der Größenverhältnisse schwankt zwischen Miniaturisierung und Monumentalisierung.
Im Rahmen des Künstlercafés der Kreisvolkshochschule am 21.03.2024 wird Mariel Poppe ihre in Salzwedel entstandenen Werke und ihren bisherigen Werdegang der Öffentlichkeit präsentieren. Zu diesem Termin wird vorab noch einmal gesondert informiert.
Mehr zu Mariel Poppe
Mariel Poppe wurde 1968 in Gießen geboren, lebt und arbeitet in Berlin, wo sie auch Atelier besitzt. Von 1988 bis 1990 studierte sie Kunsterziehung und Germanistik an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz. Nach dem Besuch der „Ecole des Beaux Arts de Dijon“ in Frankreich, wo der Schwerpunkt im Bereich Malerei lag, begann sie 1992 ein Studium an der Hochschule der Künste in Berlin. Von März bis Juni 1996 widmete sie sich an der Royal Academy of Arts in London der Fotografie. Mariel Poppe absolvierte 1998 ihr Studium mit den Schwerpunkten Bildhauerei, Objektkunst, Installation und Fotografie an der Hochschule der Künste in Berlin bei Prof. Lothar Baumgarten. In zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen in Dresden, Berlin, Frankfurt (Oder), Kärnten, Mexico Stadt, Bremen und vielem mehr, konnte man bereits die Kunstwerke von Mariel Poppe bestaunen.
Mehr Informationen zu Mariel Poppe und ihre Arbeiten können Interessierte auf ihrer Internetseite www.marielpoppe.de erhalten.
Zum Stipendiatenhaus
Im historischen Stadtkern der Hansestadt Salzwedel unterhält der Altmarkkreis Salzwedel ein denkmalgeschütztes Fachwerkhaus als Künstler- und Stipendiatenhaus mit internationaler Ausrichtung. Die Einrichtung lebt von der Partnerschaft zwischen dem Land Sachsen-Anhalt und dem Altmarkkreis Salzwedel. Das Land Sachsen-Anhalt vergibt Stipendien für Künstlerinnen und Künstler, welche dann in Salzwedel für drei Monate wohnen und auf einer sicheren finanziellen Grundlage künstlerisch tätig sein können. In einer idyllischen und ruhigen Umgebung finden Kunstschaffende im Künstler- und Stipendiatenhaus ideale Arbeits- und Wohnbedingungen vor.
>> Hier die Pressemitteilung in PDF.