Informationsveranstaltungen vom 18.02. - 24.02. zur Suchtprävention bei Kindern und Jugendlichen
Altmarkkreis Salzwedel, 16.02.2024: In der Zeit vom 18.-24.02.2024 will die Interessenvertretung für Kinder aus Suchtfamilien e.V. betroffene Kinder und Jugendliche in den Fokus der Öffentlichkeit rücken und darauf aufmerksam machen, dass etwa 2,6 Millionen Kinder in Deutschland in einem Haushalt mit alkoholkranken Eltern leben. Hinzu kommen noch mal 40.000 - 60.000 Kinder, deren Eltern von illegalen Suchtmitteln abhängig sind. Fast jedes sechste Kind kommt somit aus einer suchtbelasteten Familie. Damit stellen Kinder suchtkranker Eltern die größte bekannte Risikogruppe dar. Im Vergleich zu nicht süchtigen Familien ist das Risiko der Kinder aus suchtbelasteten Familien nämlich sechsmal höher, ebenfalls eine Suchterkrankung zu entwickeln. Schätzungen zu Folge wird etwa ein Drittel dieser Kinder im Erwachsenenalter alkohol-, drogen- oder medikamentenabhängig und ein weiteres Drittel psychische oder soziale Störungen aufweisen.
Häufig gelingt es suchterkrankten Eltern nicht, ihren Kindern beständig Liebe und Zuwendung zukommen zu lassen, was für ein gesundes Aufwachsen jedoch unerlässlich ist. Auch starke Stimmungsschwankungen und unberechenbares Verhalten können eine Atmosphäre der Angst und Unsicherheit erzeugen (https://nacoa.de/, abgerufen am 09.02.24).
Aufgrund dessen ist es besonders wichtig, bei der Suchtprävention einen Fokus auf Kinder und Jugendliche zu legen.
Der seit Oktober 2022 existierende Facharbeitskreis Suchtprävention des Altmarkkreises und der AWO strebt dies auf unterschiedliche Weise an. So findet im Rahmen der Treffen häufig eine Fachkräfteschulung zu aktuellen oder gewünschten Themenbereichen durch die Fachstelle für Suchtprävention statt. Des Weiteren wurde im Rahmen des altmarkkreisweiten Aktionstages zum internationalen Tag gegen Drogenmissbrauch und unerlaubten Suchtstoffverkehr am 26. Juni letzten Jahres mehr als 300 Kindern und Jugendlichen Alternativen zum Suchtmittelkonsum aufgezeigt. Um noch näher an den Bedürfnissen von Kindern und Jugendlichen dran zu sein, ist für dieses Jahr geplant, ein Austauschformat mit diesen zu initiieren, um zielgruppengerechte Angebote zu gestalten.
Unabhängig davon nimmt jeder einzelne eine Vorbildfunktion ein. So sollte das alltägliche Handeln kritisch hinterfragt werden. Ist es notwendig, einen sportlichen Erfolg immer mit einem Bier zu begießen? Sollte die Zigarette zum morgendlichen Kaffee am Küchentisch geraucht werden? Was lebe ich meinem Kind mit dem abendlichen Glas Rotwein vor?
Wenn wir möchten, dass unsere Kinder, Enkelkinder, Nichten und Neffen gesund aufwachen, müssen wir uns unserer eigenen Vorbildrolle bewusst werden und unser Verhalten in Bezug auf schädliche Verhaltensweisen hin überdenken. Denn wie sagte schon das alte Sprichwort: „Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr.“
Im Rahmen der Aktionswoche finden u.a. folgende digitale Informationsveranstaltungen statt (auch einsehbar unter https://coa-aktionswoche.de/mitmachen/aktivitaeten):
Ansprechpersonen für Hilfesuchende sind:
Der sozialpsychiatrische Dienst des Altmarkkreises.
Erreichbar unter: 03901/840 7500
Sowie die Sucht- und Drogenberatung der AWO mit Sitz in Salzwedel (03901/33 564) und Gardelegen (03907/77 41 916).
>> Hier die Pressemitteilung in PDF.