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Afrikanische Schweinepest- Aufruf an Jäger

Schwarzwildbestand absenken | Land Sachsen-Anhalt zahlt Prämie für das Auffinden und Beproben von Wildschweinen | Übermittlung des Fundortes von Fallwild über die Tierfund-Kataster-App

Altmarkkreis Salzwedel, 06.10.2020: Voraussetzungen für eine wirksame Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) sind die frühzeitige Erkennung eines Seucheneintrags bei Wildschweinen und eine risikominimierende Reduzierung der Schwarzwildbestände. Dem jagdlichen Eingriff zur Reduzierung der Schwarzwildbestände kommt daher ab sofort und auch in Zukunft eine noch höhere Bedeutung zu.
Vor diesem Hintergrund sind alle Jäger im Rahmen der eigenen Möglichkeit aufgerufen, sich eigenverantwortlich an den damit verbundenen Herausforderungen zu beteiligen, um den heimischen Schwarzwildbestand unter Beachtung anerkannter Grundsätze der Weidgerechtigkeit spürbar abzusenken.
Insbesondere die mehrfache Durchführung von revierübergreifenden Bewegungsjagden auf Schwarzwild ohne Gewichts-, Alters- oder Geschlechtsbeschränkung wird als ein wirksames Mittel während der bevorstehenden vegetationsarmen Zeit angesehen. Um die Jägerschaft in ihrer Aktivität spürbar zu unterstützen, werden bereits seit Januar 2017 die Kosten der Trichinenbeschau bei im Altmarkkreis Salzwedel erlegten Wildschweinen durch den Altmarkkreis Salzwedel übernommen.

Zudem ist aufgrund der aktuellen und prekären Situation daran zu erinnern, dass sich das Land Sachsen-Anhalt seit Februar 2018 zu einer Prämie für das Auffinden und Beproben von Wildschweinen durch Jagdausübungsberechtigte entschieden hat. Die Prämie des Landes Sachsen-Anhalt wird in einer Höhe von 50 EURO ausgezahlt. Sie gilt für  untersuchbare Proben von verendet aufgefundenen Wildschweinen, Unfallwild (Schwarzwild), krankheitsauffällig erlegten Wildschweinen und nach dem Aufbruch krankheitsauffälligen Wildschweinen an Jagdausübungsberechtigte. Ziel ist die schnellstmögliche Erkennung eines Seucheneintrages in die hiesige Wildschweinpopulation, um die Seuche beim heimischen Schwarzwild erfolgreich zu tilgen und die Hausschweinbestände zu schützen. Probenentnahmematerial und Probenbegleitscheine werden kostenlos über das Veterinär- & Lebensmittelüberwachungsamt oder die untere Jagdbehörde des Altmarkkreises Salzwedel bereitgestellt bzw. werden diese Materialien erneut in den kommenden Tagen an jagdausübungsberechtigte Personen verschickt.

Für die ordnungsgemäße Probenentnahme ist es wichtig, dass ausreichend Blut am Wattebausch des Tupfersystems anhaftet, die Formulare gut leserlich ausgefüllt sind und sofern keine GPS-Koordinaten des Fundortes angegeben werden können, die Lage des Fundortes anderweitig möglichst genau zu beschreiben. Die Proben sind über die vorhandenen Probenannahmestellen dem Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt zuzuführen.

Eine große Hilfe bei der Ermittlung und Übermittlung des Fundortes von Fallwild ist die Tierfund-Kataster-App für das Smartphone. Dieses Meldesystem dient der Vereinfachung der Meldewege zwischen dem Finder und den beteiligten Behörden im Landkreis. Es übermittelt die vom Nutzer eingetragenen Daten (Standort, Tierarzt, Datum, Ursache etc.) an das Friedrich-Löffler-Institut, von wo es an die zuständigen Veterinärämter weitergeleitet wird, die dann schneller den Fundort aufsuchen und das Fallwild beproben können. Alternativ bzw. unterstützend zur Tierfund-Kataster-App können Informationen zum Fallwild direkt an die zuständige Stelle des Altmarkkreises Salzwedel unter 03901 840 416 oder der E-Mail Adresse fallwild@altmarkkreis-salzwedel.de mitgeteilt werden.

Weitere Informationen zur Afrikanischen Schweinepest erhalten Sie über das Veterinäramt und die Untere Jagdbehörde des Altmarkkreises Salzwedel.

Schweinehalter werden zum Schutz der Hausschweinbestände eindringlich gebeten, sich beim Veterinäramt des Altmarkkreises Salzwedel als Tierhalter registrieren zu lassen.
>> mehr dazu hier in der Pressemitteilung vom 21.09.2020.

Kontakt:
Veterinär- & Lebensmittelüberwachungsamt Altmarkkreis Salzwedel: vetamt@altmarkkreis-salzwedel.de | Tel.: 03901 840 417 | Fax: 03901 840 878
Untere Jagdbehörde Altmarkkreis Salzwedel: jens.moesenthin@altmarkkreis-salzwedel.de | Tel.: 03901 840 217 | Fax: 03901 840 208

Hintergrund:
Insgesamt 49 (Stand 05.10.2020) an Afrikanischer Schweinepest (ASP) infizierte und verendete oder erlegte Wildschweine sind seit dem ersten Fund am 10. September 2020 in Brandenburg bestätigt. Die Vorbereitung auf ein Seuchengeschehen in der Wildschweinpopulation hier im Altmarkkreis Salzwedel ist daher von außerordentlicher Wichtigkeit. Die ASP ist eine anzeigepflichtige Tierseuche. Sie gehört zu den wichtigsten und wirtschaftlich bedeutsamsten Viruserkrankungen der Haus- und Wildschweine. Der Krankheitsverlauf mit hohem Fieber und Blutgerinnungsstörungen in der Haut und den Organen ähnelt dem der klassischen Schweinepest. Ein Impfstoff ist derzeit nicht verfügbar. Für Menschen und andere Tierarten geht keine Gesundheitsgefahr durch die ASP aus.

PRESSEBILD_(c)_AMK: totes Wildschwein


Hier gerne die Pressemitteilung als PDF.

Text & Bild_(c)_AMK


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