Ansprechpartner & mehr

Pressemitteilungen & Pressebilder RSS Icon

10. Mai - Tag gegen den Schlaganfall

Beratungsangebot am 08. Mai | Online Test zum eigenen Schlaganfallrisiko

Sabine und Stefan Winterstein (beide 56) beim Workshop der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe in Duisburg. Nach seinem Schlaganfall musste der selbstständige IT-Dienstleister seine Firma aufgeben. Das Leben der beiden hat sich radikal verändert.  Foto: Besim MazhiqiAltmarkkreis Salzwedel, 06.05.2024: Der 10. Mai ist seit 1999 von der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe als Tag gegen den Schlaganfall ins Leben gerufen worden. Die Stiftung stellt den Tag in diesem Jahr unter das Motto: „Ein  Schlaganfall trifft nie einen Menschen allein“ und setzt somit den Fokus auf die Angehörigen von Schlaganfallbetroffenen.

5 Millionen Menschen in Deutschland sind direkt oder indirekt mit den Folgen eines Schlaganfalls konfrontiert.
Denn nicht nur die Betroffenen müssen lernen, mit den Folgen eines Schlaganfalls zu leben, auch für die Angehörigen ist das Leben plötzlich ein ganz anderes. Laut einer europaweiten Studie der Universität in Oxford beträgt die familiäre Versorgungsunterstützung je Betroffenem 1.000 Stunden pro Jahr, was einem Wert von etwa 5 Milliarden Euro entspricht.

60% der Schlaganfallbetroffenen sind auch ein Jahr nach dem Ereignis auf Unterstützungen angewiesen.
Damit stellt der Schlaganfall in Deutschland die häufigste Ursache für Behinderungen, wie Lähmungen oder Spastiken, im Erwachsenenalter dar. Besonders im ersten halben Jahr lassen sich jedoch mithilfe einer neurologischen Reha verloren gegangene Fähigkeiten wieder gut neu erlernen.

Beratung dazu gibt es am Lesertelefon mit Expertinnen und Experten der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe am:

  • Mittwoch, den 08. Mai 2024
  • 15 - 18Uhr
  • unter der kostenfreien Rufnummer: 0800 - 2 811 811.

Doch was ist ein Schlaganfall überhaupt und wodurch wird er ausgelöst?
Der Begriff Schlaganfall stammt aus einer Zeit, in der die medizinischen Ursachen noch nicht genauer untersucht und eine Differenzierung somit nicht möglich war. Heute weiß man, dass es je nach Ursache zwei Arten des Schlaganfalls, den Hirninfarkt und die Hirnblutung, gibt.

Der Hirninfarkt, auch ischämischer Schlaganfall genannt, entsteht durch einen Verschluss von häufig bereits vorgeschädigten Blutgefäßen, die verhärtet oder durch Ablagerungen verengt sind. Die sog. Thromboembolie stellt den Verschluss eines Blutgefäßes (Embolie) durch die Verschleppung eines Blutgerinnsels (Thrombus) in meist große hirnversorgende Gefäße dar.   

Eine Gefäßverkalkung (Arteriosklerose) führt hingegen langfristig zu einer Einengung bis hin zum Verschluss großer Hals- oder Hirnarterien, wodurch größere Hirnareale nicht mehr ausreichend mit Blut versorgt werden können.

Auslöser eines hämorrhagischen Schlaganfalls, also einer Hirnblutung, ist hingegen das plötzliche Reißen eines Blutgefäßes, welches verkalkt und/oder ständig einem hohen Blutdruck ausgesetzt ist.

Beiden Formen, also dem Hirninfarkt wie auch der Hirnblutung, gemein ist, dass sie zur Mangeldurchblutung und somit zur Unterversorgung des umliegenden Hirngewebes mit Sauerstoff führen. Dadurch können Störungen und Ausfälle unterschiedlicher Körperfunktionen auftreten, je nach dem, in welchem Areal der Schlaganfall auftritt.

Auch wenn sich die Sterblichkeit bei Schlaganfällen in den letzten 25 Jahren nahezu halbiert hat, rangiert dieser in Deutschland noch immer unter den Top 3 der häufigsten Todesursachen.

Einer Übersichtsstudie der Universitäten Würzburg und Erlangen aus dem Jahr 2020 zufolge stirbt nach dem ersten Schlaganfall jeder zweite Betroffene innerhalb von fünf Jahren, jeder fünfte erleidet einen weiteren Schlaganfall.

Grund genug also um zu schauen, was zu tun ist, um das eigene Schlaganfallrisiko zu senken.
Hauptrisikofaktor um einen Schlaganfall zu erleiden, ist chronischer Bluthochdruck. Dieser führt zu Schäden an den Gefäßwänden und begünstigt die Entstehung von Arteriosklerose. Symptome, die auf einen Bluthochdruck hinweisen können, sind u.a. Kopfschmerzen, Schwindel, Nasenbluten oder Brustschmerzen. Mit bis zu 70% haben Lebensgewohnheiten wie z.B. Bewegungsmangel, eine ungesunde Ernährung mit zu viel Kochsalz und Fett, Rauchen oder zu viel Alkohol einen wesentlichen Einfluss auf die Entstehung von Bluthochdruck.

Bewegung senkt das Schlaganfallrisiko.
Besonders Ausdauersport senken Blutdruck- und Cholesterinwerte und regulieren den Zuckerstoffwechsel. Doch es müssen keine Höchstleistungen abgerufen werden. Laut WHO reichen pro Tag 20 Minuten moderates Radfahren, Walking, Schwimmen oder Joggen.

Rauchen verdoppelt hingegen das Schlaganfallrisiko.
Studien zufolge haben Rauchende ein doppelt so hohes Risiko, einen Hirninfarkt und ein doppelt bis sogar vierfach erhöhtes Risiko, eine Gehirnblutung zu erleiden.

Das in den Zigaretten enthaltene Nikotin verengt die Blutgefäße und steigert gleichzeitig die Aktivität des Herzens, was den Blutdruck erhöht und langfristig die Entstehung von Arteriosklerose begünstigen kann. Zudem sorgen die Schadstoffe dafür, dass das Blut zähflüssiger wird und die Thromboseneigung steigt.  

Es wird also deutlich, dass jeder Einzelne viel dafür tun kann, um das eigene Schlaganfallrisiko zu senken. Die Stiftung Deutsche Schlaganfall Hilfe bietet über nachfolgenden Link zudem einen Online-Test an, um das eigene Risiko zu ermitteln: https://www.schlaganfall-hilfe.de/de/verstehen-vermeiden/risiken-erkennen-und-vermeiden/schlaganfall-risiken/online-risiko-test

Doch wie erkenne ich einen Schlaganfall?
Die Symptome eines Schlaganfalls treten meistens plötzlich auf. Typisch sind sehr starke Kopfschmerzen, lang anhaltender Drehschwindel mit Gangunsicherheit, Lähmungs- oder Taubheitsgefühl einer Körperhälfte, Sehstörungen oder der Verlust der Sprechfähigkeit.

Treten dies Symptome auf, zählt jede Minute, auch wenn die Symptome manchmal nach wenigen Minuten wieder abklingen. Es ist also besonders wichtig, sofort den Notruf 112 zu wählen und den Verdacht auf Schlaganfall zu melden, um die entsprechende Behandlung schnellstmöglich einzuleiten. Dies entscheidet über das Ausmaß der Zellschäden im Gehirn und etwaige spätere Beeinträchtigungen.

>> Hier die Pressemitteilung in PDF.